Offener Brief: Schwangerschaftsabbruch in Zeitraum der Corona-Pandemie – Frauen weiterhin helfen, Frauenleben sichern

Offener Brief: Schwangerschaftsabbruch in Zeitraum der Corona-Pandemie – Frauen weiterhin helfen, Frauenleben sichern

Abtreibungskliniken in Europa

Abtreibungskliniken in Europa

Offener Brief an Einrichtungen und Ärztinnen und Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen:

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

wir wenden uns an Sie über die Adressenliste von Dr. Christian Fiala aus Wien (http://abortion-clinics.eu/).

Sie führen seit kürzerer oder längerer Zeit Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland durch und wissen um die Komplexität des Ablaufs. Angesichts der Corona-Pandemie wird der Zugang von ungewollt Schwangeren zum legalen Abbruch akut gefährdet bzw. unmöglich sein,

  • als Folge der schon bestehenden oder zu erwartenden Engpässe in Praxen und  Kliniken oder vorübergehender Praxisschließungen wegen Quarantäne,
  • durch die de facto Ausgangssperre aller BürgerInnen
  • und weil der Schwangerschaftsabbruch als elektiver Eingriff von vornherein abgelehnt werden könnte.

Daher bitten wir Sie, Frauen auch weiterhin zu helfen, und Frauenleben zu sichern:

Vervielfachen Sie ihr Angebot für den medikamentösen Abbruch und setzen Sie sich mit uns für den Homeuse unter telemedizinischer Betreuung ein. Das ist die einfachste, mit den WHO Richtlinien konforme Möglichkeit, Abbrüche medizinisch sicher und „coronasicher“ durchzuführen. Der Homeuse wurde auch in einer Stellungnahme der DGGG bereits als sichere Methode für Deutschland beschrieben.

Nehmen Sie aktiv Kontakt zu den Konfliktberatungsstellen in Ihrem Einzugsgebiet auf und informieren Sie diese zeitnah, ob Sie weiterhin Abbrüche durchführen können, wenn ja welche Methoden, wie lange und wie die Zugangsmöglichkeit in Ihre Praxis oder Klinik konkret aussieht.

Sorgen Sie dafür, dass chirurgische Schwangerschaftsabbrüche auch weiterhin durchgeführt   und als Notfallbehandlung gesichert werden. Der Schwangerschaftsabbruch ist ein Notfall, keine elektive Leistung! Sprechen Sie mit ihren Klinikleitungen und wenden Sie sich an die lokalen bzw. regionalen Gesundheitsämter, damit Ihre Praxen geöffnet bleiben, da Sie eine Notfallleistung im Auftrag des Gesetzgebers durchführen. Natürlich müssen die Praxen auch für die Schwangerenbetreuung und alle anderen Patientinnen zugänglich bleiben!

Klären Sie mit den Versorgungsämtern und Krankenkassen, dass die Kostenübernahmeanträge online gestellt werden können.

Setzen Sie sich mit uns dafür ein, dass die Konfliktberatung ohne persönlichen Kontakt in einer Beratungsstelle, sondern in Form einer Videoberatung stattfinden kann. In NRW gibt es bereits einen entsprechenden Erlass des Sozialministeriums und in Hamburg können die Beratungen telefonisch durchgeführt werden. Auch in Bayern wird die Videoberatung zugelassen. Andere Bundesländer folgen.

Wir sind in Kontakt mit  den Politikerinnen und Politikern. Sie wissen um die Brisanz des Themas und bringen das Thema in die zuständigen Ministerien.

Bitte tun Sie das Ihnen mögliche, um den Frauen weiter zu helfen; sie sind in Gefahr und Not, denn ohne geregelte Abbruchmöglichkeiten werden Frauen wieder zu unsicheren Abtreibungsmethoden greifen. Das müssen wir mit allen Mitteln verhindern!

Für konstruktive Vorschläge, Ergänzungen oder Kritik wenden Sie sich gerne an uns!

Mit kollegialen Grüßen

Christiane von Rauch
Ärztin für Allgemeinmedizin i.R.
Vorstandsvorsitzende Prochoice Deutschland e.V.

Email: c.v.rauch@gmx.net

Dr. med. Alicia Baier
Vorstandsvorsitzende Doctors for Choice Deutschland e.V.
Email: info@doctorsforchoice.de

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