Gegen den Trend – Wie es gelingen kann, die Kaiserschnittrate zu senken. 5 Interviews
Die Kaiserschnittrate hat sich in den letzten 20 Jahren in Deutschland von 15 % auf knapp über 30 % verdoppelt, ein auch im internationalen Vergleich hoher Wert. Die WHO schätzt, dass nur 10 % bis 15 % der Kaiserschnitte medizinisch notwendig sind.
Das Thema steht inzwischen auf der Tagesordnung des Gesundheitswesens und im Brennpunkt der öffentlichen Diskussion. Der AKF hat eine entscheidende Rolle in diesem öffentlichen Denk- und Aufklärungsprozess gespielt. Uns interessieren besonders die großen regionalen Unterschiede der Kaiserschnittraten von 13 % bis 61 % sowie die jeweilige konkrete Praxis der Kliniken, die in den letzten zehn Jahren ihre Kaiserschnittraten – gegen den Trend – um bis zu 50 Prozent gesenkt haben. Wie diese Kliniken – unter ihnen auch Level-1-Zentren mit einem hohen Anteil an Risikoschwangerschaften – dies erreicht haben, ist Gegenstand unserer neuen Broschüre. Wir haben fünf Chefärztinnen und Chefärzte befragt, welche Maßnahmen sie zur Senkung der Raten ergriffen haben und welche „Hürden” es dabei zu überwinden galt.
Die Interviews zeigen, dass es ohne hohen finanziellen oder technischen Aufwand in Deutschland möglich ist, die Sectio-Raten deutlich zu senken. Voraussetzung ist allerdings, den Mut zu haben, das Denken und bestimmte geburtshilfliche Dogmen zu ändern, d. h. einen Kulturwandel in der Geburtshilfe anzustoßen und zu tragen.
Autorin der Veröffentlichung ist Petra Otto. Die Erstellung der Broschüre wurde gefördert von der Stiftung Hilfswerk Berlin und der Ute Hüfner Stiftung.
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Broschüre “Gegen den Trend – Wie es gelingen kann, die Kaiserschnittrate zu senken. 5 Interviews” (pdf)