Newsletter 4/2024

Newsletter 4/2024

Aus dem Arbeitskreis Frauengesundheit e.V.

AKF-Fachtage

AKF-Fachtag Eizellspende und Leihmutterschaft, Freitag, 1.11.2024, 10.00 – 16.30 Uhr, Deutsches Hygiene-Museum Dresden. Die von der Bundesregierung beauftragte Kommission zur Reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin legte im April 2024 ihren Bericht vor. Bis jetzt gab es wenig Reaktionen. Woran liegt das? Der AKF möchte die Ergebnisse und Vorschläge einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und diskutieren. Dabei geht es besonders um die im Bericht benannten zu schützenden Interessen der so entstehenden Kinder und der Eizellspenderinnen sowie der Leihmütter /Dienstleisterinnen. Welche Rahmenbedingungen müssten geschaffen werden? Wie wäre die Umsetzbarkeit und wie die Akzeptanz? Herzlichen Dank an die Vorbereitungsgruppe Silke Koppermann, Viola Schubert-Lehnhardt und Doris Tormann. Anmeldung erfolgt hier.

Das Programm der AKF-Fachtagung zum Thema Frauengesundheit und Klimawandel, Samstag, 2.11.2024 – Sonntag, 3.11.2024, Deutsches Hygiene-Museum Dresden, liegt vor. Die Vorbereitungsgruppe konnte kompetente Referentinnen zu globalen und lokalen Gesundheitsaspekten gewinnen. Wir erwarten einen engagierten Austausch. Wir wollen uns gerade auch auf die Handlungsperspektiven konzentrieren. Über Eure Anmeldungen freuen wir uns sehr.  Hotelkontingente stehen für das nahegelegene Dorint-Hotel bis 7.10.2024 zur Verfügung. Für das Hotel Motel One Zwinger bis 15.10.2024. Beide unter dem Stichwort AKF Fachtag. Herzlichen Dank an die Vorbereitungsgruppe: Juliane Beck, Doris Tormann, Katharina Desery, Astrid Draxler, Irina Lieske, Rebekka Rupprecht und Juliane Sim.

Ein Frauen-Fest mit Programm findet am Freitag, 1.11.2024, 19.00 Uhr, im Café des Deutschen Hygiene-Museums statt. Anmeldung hier oder über den QR-Code im Flyer.

Wir bitten Euch um Mithilfe und Mitteilung, an welche Organisationen wir das Faltblatt per Mail oder Faltblätter per Post versenden sollten.

AKF-Mitgliederversammlung

Mitgliederversammlung des AKF e.V., 1.11.2024, 19.00 Uhr, Deutsches Hygiene-Museum Dresden. Für die Anmeldung unter buero@akf-info.de sind wir dankbar.

Aktivitäten

Bündnis Gute Geburt. Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) geht weiter in die parlamentarische Beratung. Noch hofft das Bündnis Gute Geburt auf Veränderungen. Der Lenkungskreis des Bündnisses Gute Geburt wandte sich dazu mit einem Brief an die Mitglieder des Gesundheitsausschusses der demokratischen Parteien. Öffentliche Anhörung im Bundestag, 25.9.2024, 15-17 Uhr. Eine persönliche Teilnahme ist nicht mehr möglich. Eine Teilnahme per Zoom ist möglich, bitte gerne anmelden. Den Aktionsplan Gesundheit rund um die Geburt des Bundesgesundheitsministeriums findet das Bündnis Gute Geburt enttäuschend. Der AKF erwägt eine Stellungnahme.

Der AKF ist Mitglied im Akteursnetzwerk Stillförderung der Nationalen Strategie zu Stillförderung. Für den geplanten bundesweiten Leitfaden Stillfreundliche Kommune meldete der AKF e.V. ein Modellprojekt, die Stillfreundliche Kommune Hamm, an die Koordinierungsstelle der Nationalen Strategie zu Stillförderung. Weitere Beispiele sind sehr willkommen. Bitte gerne an unsere AKF-Vertreterin im Akteursnetzwerk, Juliane Beck.

Der kostenlose Online-Kurs Stillen ressourcenorientiert begleiten steht nun zur Verfügung auf der E-Learning-Lernplattform Frühe Hilfen des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Der sechsstündige Online-Kurs bietet Fachkräften wertvolle Inhalte zur ressourcenorientierten Begleitung von (werdenden) Eltern. Er versetzt Eltern in die Lage, eine informierte Entscheidung über die Ernährung ihres Säuglings treffen zu können. Sowohl das Stillen, als auch die Flaschenfütterung werden detailliert behandelt. Fachkräfte erhalten dabei auch Anregungen, wie sie eine sichere Bindung fördern können und mit Herausforderungen in beiden Ernährungsformen umgehen können.

Akteursnetzwerk Stillförderung: Die Weltstillwoche 2024 findet vom 30.9.2024 – 6.10.2024 unter dem Motto Stillfreundliche Strukturen. Für alle. statt. Mit diesem Leitsatz unterstreichen die beteiligten Organisationen die Bedeutung und Notwendigkeit einer unterstützenden und inklusiven Umgebung für werdende und stillende Mütter. Informationen, wie das Video Stillen: Richtig anlegen, eine Infokarte Antworten zum Stillen und ein A2-Poster verteilt das Netzwerk Gesund ins Leben ab 11.9.2024.

Deutscher Frauenrat. Für das von der Mitgliederversammlung gewählte Schwerpunktthema Geschlechtssensible und diversitätskritische Gesundheitsversorgung (Kurztitel) wurde der Fachausschuss besetzt. Er konstituiert sich am 15.10.2024 und legt einen Arbeitsplan fest. Unser Mitglied, Regine Rapp-Engels, leitet diesen Fachausschuss des Deutschen Frauenrats.

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Frauenrats (DF) verabschiedete zahlreiche Anträge und aktualisierte und stärkte damit das politische Programm des Verbandes. Der DF verabschiedete einen Beschluss, der eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs fordert, um die Versorgung von ungewollt Schwangeren sicherzustellen und zu verbessern.

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Die Mitgliederversammlung verabschiedete zudem die Resolution Demokratie verteidigen – Frauenrechte und Gleichstellung stärken und fordert in einem weiteren Beschluss die Bundesregierung auf, gleichstellungspolitische Vorhaben konsequent und zügig umzusetzen. Zehn aus der Arbeit des Fachausschusses Gewalt gegen Frauen bekämpfen hervorgegangenen Sachanträge stärken künftig die Sprechfähigkeit des Verbands in diesem Themenfeld (27.6.2024).

Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung. Aktion #Weg mit 218. Tool zum Anschreiben von Wahlkreisabgeordneten. Mit Hilfe des Tools kann die Aktion #Weg mit 218 vielfältig unterstützt werden, z.B. durch ein Schreiben an den jeweiligen Wahlkreisabgeordneten, eine Sammelmail an die Bundesminister*innen Buschmann, Paus und Lauterbach sowie Bundeskanzler Scholz und die Fraktionsvorsitzenden der Ampel-Parteien , eine Petitionsunterzeichnung oder einen Spendenbeitrag.

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In eigener Sache…

Noch läuft unsere Online-Umfrage zu unserem Newsletter: Wie gefällt Ihnen und Euch der AKF-Newsletter? Stimmen die Themen? Sollte er häufiger oder seltener versendet werden, knapper oder ausführlicher sein? Wir freuen uns über eine Rückmeldung!

Gesundheitsinformation und Patientinnenberatung

Patienteninformation.de: Schlaganfall. Leichte Sprache. Wie kommt es dazu? Was können Sie tun? (26.8.2024).

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Melatonin als unbedenkliche Einschlafhilfe? Das BfR weist auf mögliche Gesundheitsrisiken melatoninhaltiger Nahrungsergänzungsmittel hin. Nach einer Bewertung der vorhandenen wissenschaftlichen Daten rät das BfR insbesondere Schwangeren, Stillenden, Kindern, Jugendlichen oder Personen mit bestimmten Vorerkrankungen von der eigenständigen, unkontrollierten Verwendung melatoninhaltiger Nahrungsergänzungsmittel ab (8.8.2024).

Pink stinks: Tampon Talk. Läuft bei uns? Menstruation. Haben wir. Isso. Warum dann drüber reden? Weil eine Sache, über die nicht gesprochen wird, in der Öffentlichkeit auch nicht existiert. Nicht im Bundestag, nicht in Chef*innen Meetings, nicht in den Laboren von Forscher*innen. 5 Podcasts mit 5 Expert*innen (23.7.2024).

TERRE DES FEMMES (TdF): Es gibt kein Jungfernhäutchen. Informationen zum Hymen. In leichter Sprache. Aufklärungsbroschüre rund um das Hymen, in der TdF über die gefährlichen Mythenum das sogenannte Jungfern-Häutchens aufklärt (2024).

Siegert, Sonja: Schwangerschaftsabbruch. Neues Informationsangebot. Um Praxen und Kliniken bei der Information über Schwangerschaftsabbrüche zu unterstützen, bietet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG) ein neues umfangreiches Informationspaket an. Für Praxen und Kliniken ist die öffentliche Information manchmal nicht einfach. Auch nach der Aufhebung des § 219a des Strafgesetzbuches scheuen einige noch, selbst auf ihr Angebot hinzuweisen oder es in öffentliche Verzeichnisse aufnehmen zu lassen. 

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Reproduktive Gesundheit

Deutsches Ärzteblatt: Öko-Test sieht keine Gefahr durch giftige Schwermetalle in Tampons. Die Zeitschrift Öko-Test ließ mehrere Tampons auf dem deutschen Markt auf giftige Schwermetalle testen. Sie stellte dabei keine schwerwiegenden Mängel fest. Gesundheitliche Folgen durch die Nutzung von Tampons sind auch nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) nicht zu erwarten (20.8.2024).

Halbach, S. & Spille-Merkel, C. (2024). LIEBESLEBEN-Studie – Wissen, Einstellungen und Verhalten zu sexueller Gesundheit und sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Ergebnisse einer Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Befragt wurden deutschlandweit repräsentativ 4.640 Menschen ab 16 Jahren. Geschlechter-spezifisch ausgewertet. Kurzbericht.

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Brunner, Frank: Sicherheit ohne Hormone. Vor allem bei jungen Frauen sinkt die Nachfrage nach der Pille. Mehr als die Hälfte aller Befragten einer bundesweiten Umfrage gab an, sich mit Kondomen vor ungewollter Schwangerschaft zu schützen. Demnach waren die Kriterien Verträglichkeit und explizite Ablehnung von Hormonen bei Verhütungsentscheidungen 2011 für 17 Prozent der Befragten relevant. 2023 hatte sich diese Zahl nahezu verdoppelt – auf 33 Prozent. Vor allem Frauen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren bewerten die Pille kritisch. Dagegen gewann die Spirale an Bedeutung, vor allem bei Frauen unter 30. Mittlerweile wählen rund 14 Prozent der von der BZgA Befragten diese hormonfreie Methode (23.8.2024).

Center for Disease Control (CDC): Selected Practice Recommendations for Contraceptive Use, 2024. Updated Recommendations for provision of medications for IUD placement and management of bleeding irregularities (including amenorrhea) during implant use. Das Einsetzen einer Spirale kann unterschiedlich schmerzhaft sein. Erstmals gibt das CDC Empfehlungen für Ärzt*innen zur informierten Entscheidung und zum Schmerzmanagement. (8.8.2024).

Gaul, Lena (2024): Stillen, ein Menschenrecht. Digitalisierungsprojekt Stillgruppen. Digitales Deutsches Frauenarchiv (DDF). Babyfreundliche Krankenhäuser, Stillförderung und der Kampf gegen die Muttermilchersatzindustrie. Das Frauen*bildungszentrum DENKtRÄUME untersucht in seinem aktuellen DDF-Projekt, wie sich Stillgruppen seit jeher für Mütter und Frauengesundheit starkmachen (5.8.2024).

Deutsches Ärzteblatt: Neue finanzielle Anreize für Hebammen in Hessen. Hessen unterstützt künftig Hebammen, die sich freiberuflich niederlassen wollen, mit 5.000 Euro. Die Gründung oder Leistungserweiterung eines Geburtshauses wird mit 10.000 Euro gefördert (30.7.2024).

Vitale Lebensphase versus Risikoorientierung. Im Gespräch mit Dagmar Hertle, Ärztin und Mitarbeiterin des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung, geht es um ihre Arbeit beim Institut und inwieweit sie für Hebammen interessant ist. Es geht auch um das Nationale Gesundheitsziel Gesundheit rund um die Geburt – wie es entstanden ist und wie Hebammen es in ihrer Arbeit nutzen können. Podcast, 34 Min. (2.9.2024).

Deutscher Hebammenverband (DHV): Anlässlich des Welttags der Patientensicherheit: Passgenaue Versorgung rund um die Geburt endlich sicherstellen! sagt Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin: „Der DHV unterstützt mit großem Nachdruck das Motto des diesjährigen Welttags der Patientensicherheit Sichere Diagnose – Richtige Behandlung. Denn bei der Geburtshilfe sowie bei der Betreuung in Schwangerschaft und Wochenbett ist Deutschland von diesem Ziel nach wie vor weit entfernt. Zu oft ist diese wichtige Lebensphase von Über-, Unter- und Fehlversorgung der Schwangeren und ihrer Familien geprägt. Wir müssen endlich weg vom ‚Viel-hilft-viel‘, von Risiko-Fokussierung und von der primären Finanzierung von Interventionen. Stattdessen müssen wir die Bedürfnisse von Frauen und Familien in den Mittelpunkt stellen und ihnen eine passgenaue Betreuung zukommen lassen“.

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Universität Köln: Wie sich geburtshilfliche Interventionen auf das Geburtserleben auswirken. Originalartikel. In einer aktuellen Studie von Wissenschaftler*innen aus Köln, Düsseldorf und Bonn wurden deutschlandweit Mütter in einem Zeitraum von acht und zwölf Monaten nach der Geburt ihrer Kinder gefragt, wie sie die Erfahrungen der „eigenen Fähigkeiten“, „professioneller Unterstützung“, „wahrgenommener Sicherheit“ und „Beteiligung“ während der Geburt bewerten. Die Studie, in der die Daten von 852 Müttern ausgewertet wurden, ist Teil des Projekts MAM-Care, das sich mit Bedürfnissen, Partizipation und Sicherheit in der geburtshilflichen Versorgung in Deutschland beschäftigt.

Deutsches Ärzteblatt: Ministerium legt Aktionsplan zur Gesundheit rund um die Geburt vor. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) will die Bundesländer bitten, sich auf einen einheitlichen Katalog von Daten zur Versorgungslage in Deutschland zu einigen, die regelmäßig von den Ländern erhoben werden. Dieser soll auch Daten zur Hebammenversorgung beinhalten. Das geht aus dem Aktionsplan Gesundheit rund um die Geburt hervor, den das BMG vorlegte.

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Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegiologie e.V., Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG): S2k-Leitlinie Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bei Frauen mit Querschnittlähmung (14.8.2024).

Schäfers, Rainhild: Präventionsangebote in der Schwangerschaft – gestern und heute. Hg. Wissen.leben; Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung. Die Ergebnisse der Studie weisen auf eine nicht-richtlinienkonforme Durchführung der Schwangerenvorsorge hin. Insbesondere in Bezug auf die Anwendung von CTG (Kardiotokografie)- und Ultraschalluntersuchungen kann eine Überversorgung konstatiert werden. Neben der Tatsache, dass dies mit negativen Folgen für Mutter und Kind, z.B. durch das Ingangsetzen einer Interventionskaskade verbunden sein kann,

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Mühlhauser, Ingrid: Testen auf Trisomie und die jährliche Inspektion beim Frauenarzt. Wann ist es Screening – wann medizinisch indizierte Diagnostik? Aus dem EBM-Netzwerk. KVH-Journal (9/2024).

Zentrum für Gesundheitsethik (ZfG) an der Evangelischen Akademie Loccum: Nicht-invasive Pränataltests (NIPT) als Teil der Mutterschaftsvorsorge. Erfahrungen, Problemanzeigen, Lösungsansätze. 24.9.2024, Hannover, Tagung.

Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik und NO NIPT: Mit zweierlei Maß!? Wie ableistische Strukturen unseren Blick auf Behinderung prägen. 15.-17.11.2024, Berlin, Jahrestagung.

Evcil, Sevda; Schütz, Ronja: Reproduktive Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin neu denken: Eizellabgabe und Leihschwangerschaft. Policy Paper. Hg. Heinrich-Böll-Stiftung (8/2024).

Der 128. Deutscher Ärztetag 2024 beschloss, die Diskussion der Liberalisierung des Abtreibungsrechtes als Tagesordnungspunkt des Deutschen Ärztetages 2025. Der Deutsche Ärztetag 2024 setzt sich dafür ein, dass die Kosten für verschreibungs-pflichtige Verhütungsmittel künftig unabhängig vom Alter der Versicherten von den Krankenkassen übernommen werden.

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Duchrov, Julia: Umkämpfte Körper. „Den Gegner*innen des Rechts auf Abtreibung geht es nicht um Gerechtigkeit. Es geht um Macht, um die Deutungshoheit über den gebärfähigen Körper und die Zementierung von Geschlechterverhältnissen. Genauer: Es geht um die Angst vor Machtverlust.“ …“Die Bundesregierung muss dieser Empfehlung (der Kommission) folgen und Abtreibungen endlich entkriminalisieren. Das wäre ein Beitrag zur reproduktiven Gerechtigkeit und ein wichtiges Bekenntnis zu den Menschenrechten in diesen umkämpften Zeiten.“ Amnesty Journal, S.75 (5/2024).

„Vollkommen aus der Zeit gefallen“: Baerbock für parteiübergreifende Entscheidung zu Paragraf 218. Außenministerin Annalena Baerbock plädiert für eine parteiübergreifende Bundestagsentscheidung ohne Fraktionszwang über eine Aufhebung der Strafbarkeit von Schwangerschaftsabbrüchen. Es gehe um die Frage der Selbstbestimmung des eigenen Körpers von Frauen. Die geltende Regelung, dass eine Abtreibung grundsätzlich strafbar sei, sei „vollkommen aus der Zeit gefallen“. Frauen müssten selbst über ihren Körper entscheiden können. Die Frage gehöre nicht mehr ins Strafrecht, sagte Baerbock. Der Tagesspiegel (26.7.2024).

Umwege zur Selbstbestimmung – zwischen § 218, Frauenwahlrecht und europäischer Solidarität. Listen to the Archive. Folge 8 des Digitalen Deutschen Frauenarchivs (DDF)-Podcasts. Das Wahlrecht allein bringt nicht das Recht auf Selbstbestimmung mit sich. Diese Erfahrung machten bereits die Akteur*innen der frühen Frauenbewegungen. Deutlich wird dies bis heute am Abtreibungsrecht: In vielen Ländern Europas fehlt es an legalen, sicheren Zugängen zum Schwangerschaftsabbruch. Hier braucht es europaweite Standards, demokratisch und feministisch, fordern auch Akteur*innen aus Liechtenstein (6.6.2024).

Serbent, Ulrike : Endometriose: Die unsichtbare Krankheit. Jährlich erkranken 52.000 Frauen neu an Endometriose. Bislang gibt es keine Aussicht auf Heilung und nur sehr begrenzte Therapiemöglichkeiten. Die Leiterin des Endometriosezentrums der Charité, Sylvia Mechsner, fordert mehr politische Aufmerksamkeit und Investitionen in die Forschung. AOK (29.7.2024).

Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe DGPFG Kleine Sexualberatung in der gynäkologischen Sprechstunde. Grundlagen. Online Seminar, 12.2.2025, 14.5.2025, 17.9.2025, 19.11.2025, mittwochs, 18 – 20.15 Uhr. Der Bedarf an sexualmedizinischer Information und Beratung bei den Patient*innen in der gynäkologischen Praxis und Klinik ist groß. Viele Gynäkolog*innen fühlen sich in diesem Bereich durch Aus- und Weiterbildung nicht ausreichend qualifiziert und möchten eine praxisnahe Anleitung, um Patient*innen zu diesen Fragen besser beraten zu können.

Der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch – Wie kann ich das in meiner eigenen Praxis anbieten? In einigen Regionen Deutschlands ist es für ungewollt Schwangere schwierig, eine Praxis zu finden, die medikamentöse Beendigungen anbietet. Insbesondere der sogenannte Home-use, also die Blutungsinduktion zuhause mit einer selbst gewählten Begleitung, wird nicht immer wohnortnah angeboten. Viele Frauen wünschen sich aber diese Art der Beendigung und brauchen Ärzt*innen, die ihnen dies ermöglichen. Grundkurs Samstag, 9.11.2024, Aufbaukurs Samstag 18.1.2025.

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Die operative Schwangerschaftsbeendigung im späten 1. Trimenon und 2. Trimenon. Theorie und Praxis. Operative Schwangerschaftsbeendigungen nach der 14. Woche – Warum wir das als Gynäkolog*innen können müssen. Präsenz-Seminar, Jana Maeffert, Blanka Kothé, Freitag, 14.2.2025, 16:30 – 20 Uhr, Berlin. Eine Schwangerschaftsbeendigung im 2.Trimenon ist für die Betroffenen praktisch immer eine Ausnahmesituation. In den überwiegenden Fällen ist aus einer gewünschten Schwangerschaft eine unglücklich verlaufende geworden. In Deutschland wird die operative einzeitige Beendigung nach der 14. Schwangerschaftswoche sehr viel seltener angeboten als in Nachbarländern, obwohl sie eine sichere Alternative zur stationären medikamentösen Methode ist. Für die Betroffenen ist aber die Wahl der Methode ein entscheidender Faktor, um die Situation gut verarbeiten zu können.

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Pflege und Care Arbeit

Giesecke, Solveig: Pflegende Beschäftigte haben häufiger gesundheitliche Beschwerden. Mehr als acht von zehn pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zuhause betreut. Wie kommen pflegende Angehörige, die berufstätig sind, mit der Doppelbelastung klar und was hilft ihnen? Darauf gibt eine aktuelle Analyse des Instituts für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln Antworten. Geschlechterspezifisch ausgewertet. AOK (5.8.2024).

Gesundheit und Gesellschaft

Deutsches Institut für Menschenrechte: Anerkennung auch im Alter. In Deutschland sind über 18 Millionen Menschen älter als 65 Jahre, Tendenz steigend. Ältere Menschen werden oft als hilfsbedürftig betrachtet. Sie sind aber keine Fürsorgeobjekte, über die man einfach bestimmen kann. Claudia Mahler und Peter Litschke über negative Altersbilder, barrierefreie Wohnungen und die Rechte älterer Menschen (15.7.2024).

TERRE DES FEMMES: Aktuelle bundesweite TERRE DES FEMMES Umfrage 2024 zum Kinderkopftuch. Die feministische Organisation Terre des Femmes gab zum zweiten Mal nach 2019 eine Umfrage zum Kinderkopftuch an deutschen Schulen in Auftrag. Befragt wurden Lehrer und Lehrerinnen. “In der Umfrage ging es auch um die Frage der Freiwilligkeit. Wird das ‘Kinderkopftuch’ nicht freiwillig getragen, ist dies ein starker Indikator für eine patriarchal-autoritäre Erziehung. Aus den Ergebnissen wird ersichtlich, dass es sich nicht um Einzelfälle oder um ein Randphänomen handelt, sondern zehntausende Mädchen in Deutschland betrifft. … Die Umfrage 2024 zeigt einen signifikanten Anstieg der Nichtteilnahme von Mädchen mit ‘Kinderkopftuch’ am Sexualkundeunterricht.” (16.7.2024).

Parianen, Franca : Behandlungen durch Ärztinnen: Hilfe, ein Arzt. TAZ. Wer von Ärztinnen behandelt wird, hat höhere Überlebenschancen, belegt eine weitere neue Studie in den Annals of Internal Medicine. Besonders Frauen profitieren von Ärztinnen (9.8.2024).

Ortolá, Rosario; Sotos-Prieto, Mercedes et al.: Alcohol Consumption Patterns and Mortality Among Older Adults With Health-Related or Socioeconomic Risk Factors. Do health-related or socioeconomic risk factors modify the associations of alcohol consumption patterns with mortality among older drinkers? This cohort study in 135 103 older drinkers found that even low-risk drinking was associated with higher mortality among older adults with health-related or socioeconomic risk factors. Wine preference and drinking only with meals were associated with attenuating the excess mortality associated with alcohol consumption. JAMA Network Open (24.8.2024).

Bauhardt, Christine (2024): FrauenUmweltbewegungen. Digitales Deutsches Frauenarchiv. Die FrauenUmweltbewegungen der 1970er- und 1980er-Jahre in der BRD kritisieren die Beherrschung der Natur und die Kontrolle des Frauenkörpers als patriarchales Herrschaftsprojekt. Der Begriff ,Ökofeminismus‘ zur Analyse der Zerstörung von Umwelt und Leben ist unter den Aktivistinnen jedoch umstritten (5.8.2024).

medica mondiale: Evakuierte Frauenrechtsaktivistinnen aus Afghanistan bekommen Menschenrechtspreis. Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 erleben Frauen in Afghanistan eine beispiellose Unterdrückung. Doch trotz der oft aussichtslosen Lage finden afghanische Aktivist:innen mutige Wege, sich zu unterstützen und für ihre Rechte zu kämpfen. Ein inspirierendes Beispiel ist der Verein Hami – Women Empowerment Organization gegründet von evakuierten Aktivistinnen in Deutschland. Diese wurden am 15.9.2024 für ihre herausragende Arbeit mit dem Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum-Stiftung ausgezeichnet. Frauenrechte in Afghanistan (15.8.2024).

Universitätsmedizin Mannheim (UMM): Früher an später denken! Altersvorsorge – ein Thema für alle, vor allem Frauen! 15.10.2024, 10.00 – 12.00 Uhr, Haus 1, Hörsaal 11. Präsenz und Online. Knapp 18 Prozent der Rentnerinnen und Rentner gelten als arm oder armutsgefährdet. Frauen sind hierbei deutlich stärker von Altersarmut bedroht als Männer. Sie erhalten durchschnittlich lediglich 50 Prozent der gesetzlichen Rentenbezüge im Vergleich zu Männern. Ziel von Vortrag und Infotisch ist es, für das Thema Altersvorsorge zu sensibilisieren und aufzuzeigen, dass es sich wirklich auszahlt, das Rentenkonto jederzeit während des Berufslebens im Blick zu behalten.

CEDAW-Allianz Koordinationsstelle in Trägerschaft des Deutschen Frauenrats: Jubiläumsveranstaltung 45 Jahre UN-Frauenrechtskonvention, 7.10.2024, 14.30 Uhr Dialogveranstaltung, 18.30 Uhr Festakt, Vertretung des Landes Baden-Württemberg, Berlin.

Internationale Frauengesundheit

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Menstruationsgesundheitsbericht. Bericht zu Menstruationsgesundheit in Österreich mit repräsentativen Daten, die einen Überblick über gesundheitsrelevante Faktoren in Zusammenhang mit Menstruation, Wechseljahren und Menopause sowie Endometriose bieten (30.8.2024).

Heisler, Michele: The loss of abortion rights in the USA: the history and impacts. The books reviewed meticulously describe how a disciplined minority of anti-abortion activists, religious and conservative legal organisations, and politicians have successfully worked, over decades, to eliminate access to abortion care. Lancet, 404. Nach Registrierung kostenfreier Zugang (8.8.2024).

Kommittee der Vereinten Nationen zur Beseitigung der Diskriminierung der Frauen (The UN Committee on the Elimination of Discrimination against Women (CEDAW): Polen verletzte Frauenrechte. Untersuchung des polnischen Abtreibungsrechts. “Das Abtreibungsgesetz und die Praxis in Polen verletzen die Rechte von Frauen auf Nicht-Diskriminierung und Gleichheit vor dem Gesetz, auf Privatheit, reproduktive Autonomie und Handlungsfähigkeit, Freiheit von Gender basierten Stereotypien, persönliche Integrität, Würde, körperliche und seelische Gesundheit, Wohlbefinden, Zugang zu gesundheitlicher Versorgung, Zugang zu Information und Beratung über Familienplanung.” Analyse und Empfehlungen.

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Deutsches Ärzteblatt: Norwegens Mitte-Links-Regierung will Schwangerschaftsabbrüche künftig bis zur 18. Schwangerschaftswoche erlauben. Damit wolle sie „das Selbstbestimmungsrecht der schwangeren Frau sichern und ihre Rechte schützen“, erklärte die Regierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten (26.8.2024).

Sardinha, LynnMarie; Yüksel-Kaptanoğlu, Ilknur et al.: Intimate partner violence against adolescent girls: regional and national prevalence estimates and associated country-level factors. The estimated global prevalence of physical or sexual intimate partner violence against ever-partnered adolescent girls aged 15–19 years was 24% (95% uncertainty interval 21–28) in their lifetime and 16% (14–19) in the past year.

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Deutsches Ärzteblatt: Schweden. Schwangerschaftsabbruch könnte auch nach der zwölften Woche zuhause eingeleitet werden. Viele Schwangerschaftsabbrüche können auch nach der 12. Woche ambulant durchgeführt werden, wenn die Schwangeren die beiden dafür notwendigen Medikamente vorher zuhause einnehmen. Dies kam in einer randomisierten Studie aus Schweden heraus, wo ein Schwangerschaftsabbruch bis Ende der 18. Gestationswoche legal ist. The Lancet (31.8.2024).

Gegen Gewalt an Frauen

medica mondiale: Gemeinsam gegen sexualisierte Kriegsgewalt. Jahrebericht 2023 (23.5.2024).

Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW): Leitfaden Gewalt und Gewaltprävention im Krankenhaus. Handlungsempfehlungen und Praxistipps für Geschäftsführung und Führungskräfte. Viele Mitarbeitende in einem Krankenhaus haben schon einmal Gewalt und/oder Aggression gegen sich durch Patientinnen oder Patienten beziehungsweise durch deren Begleitung erlebt. 94 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Notaufnahmen berichten von verbalen, 70 Prozent von körperlichen Angriffen gegen sich (18.6.2024).

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ): Gewalt und Gewaltschutz in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Menschen mit Behinderungen sind einem hohen Risiko ausgesetzt, Gewalt in verschiedenen Lebensbereichen zu erfahren. Im Hinblick auf den Schutz vor Gewalt sind sie strukturell und rechtlich in einer besonders schwierigen Lage, vor allem wenn sie in Einrichtungen der Behindertenhilfe leben und arbeiten. Die Studie zeigt, geschlechterspezifisch ausgewertet, dass aufgrund des fortbestehend hohen Ausmaßes von Gewalt in Einrichtungen der Behindertenhilfe, sowohl in ambulanten als auch in stationären Settings, dringender Handlungsbedarf besteht, den Gewaltschutz auf allen Ebenen weiter zu verbessern und auszubauen. Kurzfassung. Langfassung (14.5.2024).

Arakeria, Gururaj;∙Raoa, Vishal; Patilb, Shankargouda: A crisis of safety. Female health-care workers in India need reforms. The tragic rape and murder of a trainee doctor at the R G Kar Medical College and Hospital in Kolkata, has once again highlighted the urgent need to address the safety of female health-care workers in India, particularly in government hospitals. This incident is not isolated, but part of a broader pattern of violence against women in health-care settings that demands immediate attention and action (3.9.2024).

Rehm Verlag: Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde einer Frau mit Behinderungen. Strafermittlungen wegen sexueller Gewalt an Frauen mit Behinderungen werden zu häufig eingestellt. Die 28-jährige Berlinerin Sonja M. (der Name wurde geändert) gewann eine Verfassungsbeschwerde, die sie 2022, vertreten durch Professorin Dr. Theresia Degener und die Rechtsanwältinnen Ronska Grimm und Lea Beckmann, beim Landesverfassungsgerichtshof Berlin eingereicht hatte. Sie erstattete 2020 Anzeige und sagte aus, dass sie von ihrem Vorgesetzten in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen sexuell belästigt wurde (24.7.2024).

Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser: Gewaltschutz kostet Geld und rettet Leben: Gewalthilfegesetz für alle Frauen – JETZT! Petition an Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesfinanzminister Christian Lindner, Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Bundesregierung. Bitte unterschreiben.

Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe: Wissenswertes zu Gewalt und Trauma – Grundlagen und Informationen für die Praxis. Online- Fortbildungsreihe, eine Veranstaltung im Quartal, 2 – stündig. Für Gynäkolog*innen, Hebammen, Berater*innen, Psychotherapeut*innen, Studierende im Gesundheitswesen. Termine, Themen, Kosten ab November 2024.

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