Isabel Schindele: Was machen die Schwangerenvorsorgeuntersuchungen mit den Schwangeren?
Isabel Schindele Sozialpädagogin B.A., Kulturpsychologin M.A., pro familia, Bremen
Abstract: Was machen die Schwangerenvorsorgeuntersuchungen mit den Schwangeren? In der Schwangerschaft werden Frauen überschwemmt mit (medizinischen) Informationen und Verhaltensregeln: Sei es bei der Gynäkologin, bei Dr. Google oder in Betroffenenforen im Netz. Dies kann schwangere Frauen neun Monate lang in einen regelrechten Alarmzustand versetzen. Sich davon abzugrenzen und eine eigene Haltung zu entwickeln, erlebte auch ich als eine Herausforderung. Über diese Erfahrungen will ich in meinem Vortrag berichten, ebenso wie die Fokussierung auf mögliche Defizite in der Schwangerenvorsorge das Gefühl der Selbstwirksamkeit beeinflussen kann.
Veröffentlichung nicht freigegeben.
Dr. med. Katharina Lüdemann: IGeL-Leistungen auf dem Prüfstand – Überversorgung und Entscheidungsnot
Dr. med. Katharina Lüdemann Leitende Oberärztin der Geburtshilfe, St. Joseph-Stift Bremen
Abstract: IGeL-Leistungen auf dem Prüfstand – Überversorgung und Entscheidungsnot In Deutschland werden mehr Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt als in jedem anderen Land – ohne positive Auswirkungen auf Kennzahlen wie perinatale Sterblichkeit, Frühgeburtenrate etc.
Neben den Leistungen der Mutterschaftsrichtlinien werden zahlreiche zahlungspflichtige Zusatzleistungen teilweise aggressiv beworben – nicht nur in ärztlichen Praxen, sondern auch online, unter Hebammen und Anbieter*innen mit nicht definierter Qualifikation.
Welche Leistungen möglicherweise sinnvoll sind, welche Verwirrung stiften und wie ein selbstbewusster Umgang damit aussehen kann, soll erörtert werden.
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Prof. Dr. Rainhild Schäfers: Zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein – ist die Frau an allem schuld?
Prof. Dr. Rainhild Schäfers Professorin Hebammenwissenschaft, Hochschule für Gesundheit Bochum (hsg)
Abstract: Zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein – ist die Frau an allem schuld? Studien, die sich mit Interventionsraten während Schwangerschaft und Geburt beschäftigen, kommen häufig zu dem Schluss, dass die Konditionen, welche die Frauen heutzutage mit in diese Phase bringen, Ursache für steigende Interventionsraten sind. Ein kritischer Blick auf die eigene Haltung oder auch das Gesundheitssystem fehlt häufig beim Einsatz von Kaiserschnitt, Wehentropf, Episiotomie und Co. In diesem Vortrag wird ein erster Versuch gestartet, Interventionsraten vor dem Hintergrund systemrelevanter Faktoren zu beleuchten.
Veröffentlichung nicht freigegeben.
Sonja Siegert: Online-Informationen zur Schwangerenvorsorge – was gibt es und was bräuchte es?
Sonja Siegert stellv. Chefredakteurin Gesundheitsinformation.de, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG))
Abstract: Online-Informationen zur Schwangerenvorsorge – was gibt es und was bräuchte es? Es gibt unübersichtlich viele Online-Informationen zur Schwangerenvorsorge. Einige davon stammen von seriösen Anbietern wie Behörden oder Krankenkassen. Doch die Qualität vieler Inhalte ist auf den ersten Blick schwer zu überprüfen – von Websites kommerzieller Anbieter über Apps bis hin zu YouTube-Videos. Wie lässt sich eine hochwertige Information erkennen? Und welche Bedarfe muss sie erfüllen? Dazu ist wichtig zu wissen, welche Informationsbedarfe Schwangere haben, wenn es um die Vorsorgeuntersuchungen geht. Was eine qualitätsgesicherte Online-Information zur Schwangerenvorsorge ausmachen sollte, diskutiert dieser Beitrag.
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Fachgruppe Hebammen im AKF: Vortrag und Workshop 5- Gemeinsame Entscheidungsfindung – Wie kann das gehen?
Fachgruppe Hebammen im AKF Veronika Bujny Hebamme, 1. Vorsitzende Hebammenverband Niedersachsen e. V. Dr. phil. Angelica Ensel Hebamme, Ethnologin Daniela Erdmann Hebamme B. Sc., Praxisanleiterin, Autorin, Referentin für Versorgungsmodelle mit Hebammenhilfe Inge Lang Hebamme, Pfl egepädagogin, Hebammenlehrerin Christel Scheichenbauer Hebamme, Heilpraktikerin, 2. Vorsitzende Hebammenverband Baden-Württemberg e. V. Prof. Dr. rer. medic. Sabine Striebich Hebamme, Dipl. Medizinpädagogin, Professorin für Hebammenwissenschaft, HAW Hamburg
Abstract für Vortrag und Workshop: Gemeinsame Entscheidungsfindung – Wie kann das gehen? Eine Verbesserung der Kommunikation zwischen dem Gesundheitspersonal und der Klient*in unter Anwendung des Konzepts der gemeinsamen Entscheidungsfindung (shared decission making – SDM) erhöht die Sicherheit, die Zufriedenheit und die Gesundheitskompetenz der Patient*innen. Als Berufsgruppen, die die Lebensphase Elternwerden begleiten, sehen wir in der Umsetzung des Konzepts der partizipativen Entscheidungsfindung der Bestärkung der Selbstwirksamkeit der Klient*in eine zentrale Voraussetzung für eine selbstbestimmte Schwangerschaft und Geburt. Wie aber kann der Anspruch einer Kommunikation auf Augenhöhe und evidenz-basierter Beratung der Frau in der Praxis umgesetzt werden, ohne beide Seiten zu überfordern? Wie kann man im Spannungsfeld zwischen Fürsorge und rechtlicher Absicherung mit dem Recht auf Nichtwissen umgehen und Risiken angemessen kommunizieren? Und welche innere Haltung braucht es für die Kommunikation? Im Vortrag wird das Konzept der neun Schritte der gemeinsamen Entscheidungsfindung vorgestellt. Im Workshop beschäftigen wir uns mit den Hürden in der Umsetzung und den Voraussetzungen des Gelingens.
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Univ.-Prof. Dr. med. Ingrid Mühlhauser: G-BA und MuSchaftsrichtlinien – Evidenzbasierung und Qualitätssicherung?
Univ.-Prof. Dr. med. Ingrid Mühlhauser Vorsitzende des AKF e.V.; Professorin für Gesundheit, Universität Hamburg
Abstract: G-BA und MuSchaftsrichtlinien – Evidenzbasierung und Qualitätssicherung? Untersuchungen an gesunden Schwangeren erfordern einen höchsten Grad an Evidenzbasierung. Es gelten die international gültigen Kriterien für Screeninguntersuchungen. Der Nutzen jeder einzelnen Maßnahme, von der Anamneseerhebung bis zur Ultraschalluntersuchung, muss durch hochwertige wissenschaftliche Evidenz, üblicherweise randomisiert-kontrollierte Studien, gesichert sein.
An Beispielen wird die Diskrepanz zwischen Evidenz und Versorgungsqualität in Deutschland dargestellt. Der AKF e.V. fordert seit Jahren eine Neuorientierung von medizinischen Leitlinien nach den Ansprüchen und Bedürfnissen der betroffenen Bürger*innen sowie eine Abkehr von der Kommerzialisierung der Gesundheitsversorgung. Ein Diskussionspapier zum Thema des AKF-Fachtags „Was macht gute Schwangerenvorsorge aus?“ wird zur vertieften allgemeinen Diskussion im nachfolgenden Workshop vorgestellt. zusätzliches Material: UK National Screening Criteria
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Workshop 4- Was macht eine gute Schwangerenvorsorge aus? Sammlung wichtiger Aspekte
Juliane Beck Leitung des Runden Tisches Elternwerden im AKF Tina Kroemer Referentin für fachliche und politische Gremien- und Netzwerkarbeit Mother Hood e.V. Dr. Christine Loytved Dozentin am Institut für Hebammen, Departement Gesundheit, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Winterthur, Schweiz
Abstract: Was macht eine gute Schwangerenvorsorge aus? Sammlung wichtiger Aspekte Aspekte wie Wahlfreiheit, Recht und Evidenzbasierung werden erläutert und Forderungen zur Diskussion gestellt. Die Themen, die die WorkshopteilnehmerInnen zusätzlich vorschlagen, werden diskutiert und Wege festgelegt, wie alle angesprochenen Aspekte in das endgültige Papier des AKF einfliessen können. Ein Text mit Positionen von Mitgliedern des Runden Tisches Elternwerden wird als Diskussionsgrundlage im Vorwege zugänglich gemacht. zusätzliches Material: Entwurf eines Positionspapiers zu Schwangerenvorsorge des RT Elternwerden beim AKF
Vorstellung der Workshop-Ergebnisse
Vorstellung der Workshop-Ergebnisse der Workshops 1,2,4 und 5
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