Geflohene Frauen – wir stehen ihnen zur Seite: Eine AKF-Stellungnahme anlässlich der 22. AKF-Jahrestagung 2015 in Berlin
Berlin, 06.11.2015
Geflohene Frauen – wir stehen ihnen zur Seite
Wir fordern
- Einen sofortigen Zugang zu einer angemessenen gesundheitlichen Versorgung für geflohene Frauen
- Schutz vor weiterer Gewalt, unwürdigen Lebensbedingungen und Ausgrenzung
Die Welt ist von Kriegen überzogen. Die Menschen in Kriegsgebieten sind vielfachen lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt, die sie bei uns Sicherheit und Schutz suchen lassen. Frauen und Kinder sind – wie in allen Kriegen der Weltgeschichte – zusätzlich besonderen Diskriminierungen und spezifischer Gewalt ausgesetzt: Verschleppung, Erniedrigung und Vergewaltigung. Für Frauen und Mädchen bergen die Fluchtwege besondere Gefahren, auch hier wird ihre körperliche Unversehrtheit und Gesundheit massiv bedroht. Der Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft wendet sich den Frauen, Mädchen und Kindern zu, die in äußerster Not zu uns geflohen sind. Sie müssen vor weiterer Gewalt, unwürdigen Lebensbedingungen und Ausgrenzung geschützt werden.
Sie brauchen Sicherheit und Vertrauen. Und sie brauchen umgehend Zugang zu einer auf ihre individuelle körperliche und seelische Verfassung bezogenen gesundheitlichen Versorgung.
Der AKF fordert die für die gesundheitliche Versorgung in diesem Land verantwortlichen Institutionen auf, unverzüglich die notwendige Versorgung für geflohene Frauen, Mädchen und Kinder sicherzustellen. Sprachliche und kulturelle Gesichtspunkte müssen dabei berücksichtigt werden. Besonders wichtig ist hierbei die Einbeziehung betroffener Frauen und Mädchen, damit die Angebote nicht an den aktuellen Bedürfnissen vorbeigehen.
Der AKF verurteilt scharf alle Arten von rassistischen Angriffen und Hetze. Eine grundlegende Auseinandersetzung mit den Fluchtursachen muss jetzt aufgenommen werden.
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Stellungnahme Geflohene Frauen – wir stehen ihnen zur Seite (pdf)