Pressemeldung: Gewalt macht krank – Psychische Gesundheit gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder fördern
Neuerscheinung: AKF-Broschüre „Konzepte und Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder – Dokumentation des Fachgesprächs 2017 und weiterführende Informationen“
Häusliche Gewalt hat gravierende gesundheitliche Auswirkungen für die Betroffenen. Es besteht jedoch ein dramatischer Mangel an Maßnahmen und Angeboten zum Erhalt und zur Verbesserung der psychischen Gesundheit gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder. Daher lud der Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e. V. (AKF) am 30.06.2017 zu dem Fachgespräch „Konzepte und Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder“; in Kooperation mit der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF), Cocon e. V. Frauenverein Berlin, Evangelischer Fachverband für Frauengesundheit e. V., Frauenhauskoordinierung e. V., GESINE Netzwerk Gesundheit.EN und S.I.G.N.A.L. e. V. – Intervention im Gesundheitsbereich gegen häusliche und sexualisierte Gewalt.
Das Fachgespräch brachte politische und fachliche Entscheidungsträgerinnen und -träger mit Fachleuten aus den relevanten Versorgungsbereichen zusammen. Gemeinsam wurden Lücken und Lösungswege aufgezeigt, Finanzierungmöglichkeiten eruiert und konkrete Arbeitsaufträge vergeben. Beispielsweise möchte die Deutsche Krankenhausgesellschaft sich dafür einsetzen, dass das Thema häusliche Gewalt beim Entlassungsmanagement sowie bei den Verhandlungen zu den Notfallstrukturen und den Zugangskriterien zu psychiatrischen Institutsambulanzen berücksichtigt wird.
Die Dokumentation enthält außerdem weiterführende Informationen: Links zu Leitfäden für den Gesundheitsbereich, zu Modellprojekten sowie zu AKF-Interviews zum Thema Gewaltprävention und Versorgung von Gewaltbetroffenen mit Dr. med. Iris Hauth, Dr. med. Doris Tormann und Beatrice Gomez.
Aktuell setzt sich der AKF in Kooperation mit den o. g. Einrichtungen für die weiterführende Bearbeitung der im Fachgespräch gesetzten Schwerpunkte ein. Hier sind die einzelnen Versorgungsbedarfe im Gesundheitswesen und im Gewaltschutzbereich zu nennen, insbesondere im Hinblick auf die spezifischen Zielgruppenbedarfe von Müttern und Kindern, von Frauen mit Migrations- bzw. Fluchtgeschichte und von Frauen mit Behinderung. Ein weiterer Fokus liegt auf der Kooperation zwischen dem Gesundheits- und Gewaltschutzbereich. Anfang 2019 soll im Rahmen einer Folgeveranstaltung gemeinsam die Umsetzung der Verabredungen geprüft werden.
Die Erstellung der Broschüre wurde gefördert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit.