Vorsorgenden Gesundheitsschutz beachten – Schutz vor hormonell wirksamen Chemikalien im Alltag umsetzen

Vorsorgenden Gesundheitsschutz beachten – Schutz vor hormonell wirksamen Chemikalien im Alltag umsetzen

Anlässlich der Jahrestagung der Frauenärztinnen im AKF im April 2018 zum Thema „Brust komplex“ in Hofgeismar äußerten sich die teilnehmenden Gynäkologinnen besorgt über die anhaltend hohe Zahl von Frauen, die von Brustkrebs betroffen sind [1].
Neben den anerkannten Risikofaktoren stehen seit einiger Zeit hormonwirksame Stoffe, sog. EDCs (Endocrine Disrupting Chemicals), im Verdacht, das Brustkrebsrisiko zu erhöhen. Diese Stoffe, wie zum Beispiel Substanzen aus der Gruppe der Phthalate und Bisphenol A, befinden sich in vielen Alltagsprodukten und können in den menschlichen Körper aufgenommen werden. In Phasen des Wachstums und hormoneller Umstellungen wie Pubertät, den Wechseljahren oder in der Schwangerschaft besteht eine besondere Empfindlichkeit gegenüber diesen Substanzen, die in die physiologisch fein abgestimmten, hormonell gesteuerten Prozesse eingreifen können. Es wird diskutiert, dass dadurch bereits im Mutterleib eine Weichenstellung für eine erhöhte Anfälligkeit für Brustkrebs und andere Erkrankungen oder Störungen erfolgen kann. Die WHO [2], das Umweltbundesamt und einige medizinische Fachgesellschaften [3] [4], haben bereits auf solche möglichen Gesundheitsschäden im Zusammenhang mit Umwelthormonen hingewiesen.
Handlungsbedarf besteht auf verschiedenen Ebenen [5]. Die Frauenärztinnen im AKF stellen folgende Forderungen an die Politik: Sie soll

  • dem Vorsorgeprinzip Vorrang einräumen und aufgrund des bestehenden Verdachts auf Risiken und Gesundheitsschäden verhindern, dass die betreffenden Substanzen in die Umwelt gelangen,
  • für Transparenz sorgen, wo hormonell wirksame Chemikalien verwendet werden bzw. enthalten sind.

Wir begrüßen Initiativen, die sich um eine Reduktion von hormonell wirksamen Chemikalien bemühen.

Quellen:
1. https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/Krebspraevalenz.pdf, Seite 79, Abb. 3.9.1, Zugriff 22.4.2018
2. WHO Library Cataloguing-in-Publication Data, State of the science of endocrine disrupting chemicals 2012/edited by Åke Bergman, Jerrold J. Heindel, Susan Jobling, Karen A. Kidd and R. Thomas Zoeller, Seite 25
3. http://www.endokrinologie.net/pressemitteilung/schutz-vor-schaedlichen-umwelthormonen.php, Zugriff 22.4.2018
4. https://www.acog.org/Clinical-Guidance-and-Publications/Committee_Opinions/Committee_on_Health_Care_for_Underserved_Women/Exposure_to-Toxic-Environmental-Agents, Zugriff 22.4.2018
5. https://pan-germany.org/edcs/hormonschaedliche-chemikalien-acht-forderungen-an-die-politik, Zugriff 20.5.2018

Download

Erklärung der Frauenärztinnen im AKF: Vorsorgenden Gesundheitsschutz beachten – Schutz vor hormonell wirksamen Chemikalien im Alltag umsetzen (pdf)

Spenden

Für unsere Arbeit und den Einsatz für mehr Frauengesundheit brauchen wir Ihre Unterstützung!

Jetzt spenden

Mitmachen

Unterstützen Sie unsere Ziele als Mitglied in einer starken Gemeinschaft!


Mitglied werden

Newsletter

Der AKF Newsletter informiert mehrmals im Jahr über Termine und aktuelle Themen rund um die Frauengesundheit.

Anmelden

Kontakt


Bundesallee 42
10715 Berlin

Telefonzeiten:
Montag bis Freitag 10 bis 12 Uhr
Tel.: 030 – 863 933 16
Mobil: 01511 8998285
E-Mail: buero@akf-info.de