Pressemitteilung: Für eine bessere Geburtshilfe in Kliniken – für die Frauen und für das Personal
Der Arbeitskreis Frauengesundheit, die Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) sprechen mit einer Stimme
Wie kann die geburtshilfliche Versorgung in Kliniken verbessert werden? Im Rahmen des 29. Kongresses für perinatale Medizin gestalteten Vertreterinnen der 3 Organisationen zum ersten Mal eine gemeinsame Sitzung, um einen interdisziplinären Austausch zu Maßnahmen anzuregen, die zu einer Verbesserung der klinischen geburtshilflichen Versorgung beitragen könnten. Dabei legte jede der Rednerinnen einen unterschiedlichen Fokus – alle hatten aber dasselbe Ziel vor Augen.
Zunächst wies die Diplom-Medizinpädagogin Sabine Striebich, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Hebammenwissenschaft der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale) und seit langem im AKF aktiv, darauf hin, dass Deutschland durch WHO-Empfehlungen und eine jüngste Resolution des europäischen Parlaments dazu auffordert wird, Frauen in allen Kliniken eine respektvolle und gewaltfreie Geburt zu ermöglichen. Es sei dringend nötig, dass nicht nur auf Landes- sondern auch auf Bundesebene ausreichende Gelder bereitgestellt werden, um die Umsetzung des seit 2017 vorhandenen 9. Nationalen Gesundheitsziels „Gesundheit rund um die Geburt“ systematisch voranzubringen.
Frau Prof. Julia Leinweber, Evangelische Hochschule Berlin, sprach für die DGHWi und erläuterte, dass die wertvolle emotionale Arbeit, mit der Hebammen Gebärende bei der Geburt ihres Kindes unterstützen, endlich von der Gesundheitspolitik wahrgenommen und gewürdigt werden muss. Damit Hebammen in die Kliniken zurückkehren ist es wesentlich, dass sie dort Bedingungen vorfinden, die eine zufriedenstellende Arbeit in der Geburtsbegleitung ermöglichen.
Frau Prof. Maritta Kühnert, leitende Oberärztin der Geburtshilfe des Universitätsklinikums Marburg an der Lahn, vertrat die DGGG und regte an, dass ein gemeinsam erarbeitetes Leitbild für eine respektvolle Betreuung in Kliniken und gemeinsame Fortbildungen eine gleichberechtigte Zusammenarbeit von Ärztinnen, Ärzten und Hebammen fördern würden.
Die drei Organisationen werden ihre Zusammenarbeit fortsetzen, um gemeinsam diese Aufgaben zu gestalten.
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