Newsletter 6/2024

Newsletter 6/2024

Aus dem Arbeitskreis Frauengesundheit e.V.

Kommende Veranstaltungen

Arbeitstagung der Frauenärztinnen im AKF: Gynäkologie – medizinisch & politisch. Zwischen Selbstbestimmung und Antifeminismus, Donnerstag, 8.5.2025 – Sonntag, 11.5.2025, Familienplanungszentrum Balance, Berlin.

Frauenärztinnen im AKF: Offener Fachtag: Gynäkologie & Politik zwischen Selbstbestimmung und Antifeminismus, Samstag, 10.5.2025, Familienplanungszentrum Balance, Berlin. Programm und Informationen zur Anmeldung folgen im Januar 2025.

Save the date: AKF-Fachtag zum Thema Wechseljahre am 1.11.2025, Leipzig

 

Rückblick auf AKF-Tagungen

Die Dokumentationen der Fachtage 2024 in Dresden sind online:

Fachtag Eizellspende und Leihmutterschaft, 1.11.2024

Fachtagung Frauengesundheit und Klimawandel, 2.-3.11.2024

Abschlusserklärung des Fachtags Frauengesundheit und Klimawandel

 

Aktivitäten

Arbeitskreis Frauengesundheit: 73 Verbände fordern Bundestagsabgeordnete zur Zustimmung zum interfraktionellen Gesetzentwurf zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs auf. Eine breite Allianz aus 73 Verbänden veröffentlichte einen gemeinsamen Appell an die Abgeordneten der demokratischen Parteien im Deutschen Bundestag. Darin fordern sie die Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf, den interfraktionellen Gesetzentwurf zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs zu unterstützen, den 236 Abgeordnete eingebracht hatten. Die Verbände begrüßen die im Gesetzentwurf vorgeschlagenen Änderungen, die den Zugang von ungewollt Schwangeren zu einem Schwangerschaftsabbruch sicherstellen und Hürden im Gesundheitssystem abbauen sollen (28.11.2024).

Der AKF nahm auch an der Demonstration „Abtreibung legalisieren!“ am 7.12.2024 in Berlin teil.

Hier der Tagesschau-Bericht zur Demo: Karlsruhe: Mindestens 1.500 Menschen demonstrieren für Legalisierung von Abtreibungen (7.12.2024)

 

Gesundheitsinformation und Patientinnenberatung

Medizinischer Dienst Bund: IGeL-Report 2024. 2,4 Milliarden Euro setzen Arztpraxen pro Jahr mit fragwürdigen IGeL um. Der IGeL-Monitor befragte zum 5. Mal gesetzlich Versicherte in einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung zu Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), zu den Kosten und zum Umgang mit IGeL in den ärztlichen Praxen. Ergebnis: Patientinnen und Patienten werden in großem Umfang mit IGeL-Angeboten konfrontiert – dabei gibt es viele Probleme. Versicherte geben aus Unwissenheit viel Geld für Leistungen aus, die wenig nützen und teilweise auch schaden können.

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IGeL-Monitor ist ein Informationsportal für Patientinnen und Patienten, das der Medizinische Dienst Bund 2012 initiiert hat und seitdem betreibt. Hier erhalten Versicherte evidenzbasierte Bewertungen zu IGeL in der ärztlichen Praxis sowie viele weitere Informationen rund um das Thema. Für die Bewertung des möglichen Schadens und Nutzens einer IGeL recherchiert das Wissenschaftsteam in medizinischen Datenbanken und wertet diese systematisch aus. Versicherte erfahren im IGeL-Monitor auch, welche Leistungen von den gesetzlichen Krankenkassen bei Symptomen übernommen werden.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Brustkrebs: Therapieentscheidung auf Basis eines biomarkerbasierten Tests kann auch schädlich sein. Prämenopausale Patientinnen erhalten gegebenenfalls nicht die beste Versorgung, wenn sie auf eine Chemotherapie verzichten, von der sie möglicherweise profitiert hätten. Das IQWiG untersuchte, welche Vorteile und Nachteile bestimmte Brustkrebspatientinnen von biomarkerbasierten Tests zur Entscheidung für oder gegen eine adjuvante Chemotherapie haben. Dabei handelt es sich um Patientinnen mit einem erstmals aufgetretenen hormonrezeptorpositiven, HER2/neu-negativen Mammakarzinom (18.11.2024).

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Melatonin als Nahrungsergänzungsmittel. In Drogerien, Supermärkten und Online-Shops gibt es inzwischen dutzende Produkte mit Melatonin. Melatonin wird auch in verschreibungspflichtigen Medikamenten benutzt und kann tatsächlich die Zeit zum Einschlafen verkürzen. Doch Melatonin ist keine „sanfte Einschlafhilfe“. Es greift in den körpereigenen Hormonhaushalt ein und kann eine Reihe von Nebenwirkungen verursachen. Vor allem Kinder, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen sollten vorsichtig sein. Podcast, 30 Min. (20.11.2024).

Steckelberg, Antje; Krones, Tanja: Shared Decision Making. EbM-Kolumne zum Thema. Ausgehend von einem Erfahrungsbericht eines Patienten zeigen die Autorinnen auf, warum es unerlässlich ist, Patientinnen und Patienten in Entscheidungen über ihre Gesundheit einzubeziehen (28.11.2024).

 

Reproduktive Gesundheit

Deutsches Ärzteblatt: Bundestag streicht Antrag zum Bluttest für Schwangere. Der Bundestag nahm den geplanten Antrag zur Prüfung von Schwangerschaftsbluttests nach dem Aus der Koalition von der Tagesordnung. Der sogenannte nichtinvasive Pränataltest, kurz NIPT, ist seit 2022 Kassenleistung.

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Bundesgesundheitsministerium : Zwölfte Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung. Zukunftsfähige flächendeckende geburtshilfliche Versorgung.

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pro familia: Zur Versorgung von Menschen mit Behinderungen und/oder psychischen Erkrankungen im Kontext von Schwangerschaft. Dokumentation des Webinars vom 27.3.2024. Wie ist die Situation für Schwangere mit Behinderungen und/oder psychischen Erkrankungen? Welche Bedarfe haben sie rund um die Geburt und welche Verbesserungen sind notwendig, um ihre angemessene Versorgung sicherzustellen? Diesen Fragen widmete sich das Webinar in drei Vorträgen mit unterschiedlichen Schwerpunkten (2024).

Das Europäische Parlamentarische Forum für Sexuelle und reproduktive Rechte (EPF) aktualisierte seinen Atlas zur Verhütungspolitik in Europa 2024, der politische Maßnahmen bewertet. Deutschland erreicht 75,1 Prozent und damit nur den 12. Platz innerhalb der europäischen Länder (14.2.2024).

Deutsches Ärzteblatt: Früher Schwangerschaftsabbruch mit Medikamenten ohne Ultraschallnachweis effektiv und sicher. Ein Schwangerschaftsabbruch mit Mifepriston und Misoprostol kann auch dann sicher durchgeführt werden, wenn eine Eileiter-Schwangerschaft im Ultraschall noch nicht sicher ausgeschlossen werden konnte. Die meisten Gynäkolog*innen führen einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch erst durch, wenn der Embryo in einer Ultraschalluntersuchung in der Gebärmutter sichtbar ist.

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Deutsches Ärzteblatt: Bundestag: Emotionale Debatte um Schwanger­schaftsabbruch. Eine „historische Stunde für die Frauen“ oder ein „Aufbruch eines befriedeten gesellschaftlichen Konfliktes“: Bei der Debatte um einen Antrag zur Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs rangen die Abgeordneten des Bundestages um ihre Positionen.

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Rath, Christian : Paragraf 218 im Rechtsausschuss. CDU gegen Selbstbestimmung von Frauen. TAZ. Die CDU will eine Abstimmung über die Liberalisierung des Abtreibungsrechts verhindern. Sie ist dabei auf Stimmen von FDP und AfD angewiesen. (8.12.2024).

G+G Update. Das AOK-Forum für Politik, Praxis und Wissenschaft: HPV: Nur 50 Prozent der Mädchen umfänglich geschützt. Nur die Hälfte der Mädchen bis 14 Jahren in Deutschland haben die vollständige Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) erhalten. Das zeigen Abrechnungsdaten des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI). Die Impfquoten haben in den vergangenen beiden Jahren nach Corona bei den Mädchen nicht weiter zugenommen. Deutschland liegt deutlich unter der Zielmarke des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung, bis 2030 bei Mädchen eine HPV-Impfquote von 90 Prozent zu erreichen (27.11.2024).

 

Pflege und Care-Arbeit

Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e. V., Fach- und Koordinierungsstelle der Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz: Handreichung Einsamkeit begegnen, Zugehörigkeit stärken. Auswirkungen von Einsamkeit bei Menschen mit Pflegebedarf und ihren Angehörigen, Ansätze zur Verbesserung der Lebenssituation (8.11.2024).

Krämer, Michael D.; Bleidorn, Wiebke: The Well-Being Costs of Informal Caregiving. Wie wirkt sich die Pflege auf das Wohlbefinden von pflegenden Angehörigen aus? Eine Studie der Universität Zürich (UZH) analysierte die Daten von 28.663 pflegenden Angehörigen, die im Rahmen von Panelstudien in den Niederlanden, Deutschland und Australien 281.884 Beobachtungen machten. Die Ergebnisse zeigen eine stetige Abnahme der Lebenszufriedenheit und der emotionalen Gesundheit sowie eine Zunahme von Einsamkeit und Ängsten, insbesondere bei Frauen. Psychological Science 35,12 (25.11.2024).

 

Gesundheit und Gesellschaft

Robert Koch-Institut: Studie zur Gesundheit älterer Menschen in Deutschland – Gesundheit 65+. Etwa jeder fünfte Mensch über 65 Jahre in Deutschland fühlt sich einsam. Ältere Frauen sind häufiger (22 %) einsam als ältere Männer (15 %) und Frauen ab 80 Jahren sind besonders betroffen (29 %). Der Begriff Einsamkeit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich Menschen mehr soziale Beziehungen wünschen, als sie haben. Einsamkeit beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich auch negativ auf die Gesundheit aus. Für die Studie wurden bundesweit 3694 ältere und hochaltrige Menschen zu ihrer Gesundheit und zu den Herausforderungen ihres Alltags befragt und untersucht (1.12.2024).

 

Gegen Gewalt an Frauen

Bundeskriminalamt: Bundeslagebild. Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023. Das Lagebild zeigt, dass sowohl vorurteilsgeleitete Straftaten gegen Frauen als auch Straftaten, die überwiegend zum Nachteil von Frauen begangen werden, in Deutschland stark zunehmen. Fallgruppen: häusliche Gewalt, Sexualstraftaten, digitale Gewalt, Tötungsdelikte, Menschenhandel (19.11.2024).

Deutscher Hebammenverband: Erklärung zu Gewalt in der Geburtshilfe anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen. Unter dem Namen Roses Revolution Day nutzen Frauen diesen Tag dafür, auf Gewalterfahrungen bei der Geburt hinzuweisen. Der Deutsche Hebammenverband (DHV) fordert eine echte Frau-zentrierte Geburtshilfe ein, die auf den individuellen Bedürfnissen der Gebärenden aufbaut. Die kontinuierliche Eins-zu-eins-Betreuung unter der Geburt ist ein wichtiger Baustein. Ebenso ist es wichtig, Interventionen nur dann durchzuführen, wenn ihr Nutzen den Schaden übersteigt. Dafür muss jeder Frau jederzeit eine informierte Entscheidung ermöglicht werden (25.11.2024).

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