Deutscher Ärztetag 2025 entscheidet sich für Frauengesundheit
Auf dem 129. Deutschen Ärztetag am 29.5.2025 in Leipzig gab es zehn Anträge zum Thema Schwangerschaftsabbruch, davon haben die Delegierten sieben positiv verabschiedet. Eine große Mehrheit von 211 von 236 Stimmen nahm den Antrag für eine Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in den ersten 12 Schwangerschaftswochen p.c. an. Damit stellt sich die Ärzteschaft hinter die Mehrheit der Bevölkerung, die befürwortet, dass der Schwangerschaftsabbruch aus dem Strafgesetzbuch entfernt werden soll. Allerdings wollen die Delegierten die Pflichtberatung beibehalten, obwohl dies nicht den WHO-Empfehlungen entspricht. Weniger Stigma, mehr Hilfen – Bundesärztekammer lauten die Beschlüsse. Dennoch, dies ist ein historischer Schritt in die richtige Richtung, den wir Aktivist*innen auch den „Heldinnen“ zu verdanken haben, die als Delegierte diese Diskussion und Abstimmung vorangetrieben und durchgesetzt haben.
Die Heldinnen auf dem Deutschen Ärztetag 2025, Leipzig
v.l.n.r.: Laura Dalhaus, Margit Kollmer, Stefanie Minkley, Christel Kreuzer, Nadja Jesswein, Mandy Mangler, Delegierte auf dem deutschen Ärztetag
Wenn wir die Geschichte des §218 betrachten, dann standen Ärzt*innen als politische Gruppe meist auf der Bremse zu Frauenrechten und sicherten damit patriarchale Rechte ab. Jetzt scheinen sich die Einstellungen von Ärzt*innen zu verändern. Das lässt hoffen.
Eva Waldschütz, Sylvia Groth