AKF-Fachtagung: Alles Menopause oder WAS?! 1. & 2. November 2025, Leipzig

Welche Bedeutung hat die Menopause für Frauen?
Wie werden Frauen in der Lebensmitte wahrgenommen?
Und wie kann eine gute und evidenzbasierte Versorgung in dieser Zeit aussehen?
Es gibt Streit um die Wechseljahre. In den Medien und in sozialen Netzwerken finden aktuell zahlreiche Initiativen und Autorinnen Aufmerksamkeit. Sie kritisieren, dass viele Millionen Frauen in der Lebensmitte mit ihren Beschwerden nicht ernst genommen würden. Diese Stimmen fordern mehr gesellschaftliches Bewusstsein für die Wechseljahre, zum Beispiel in der Arbeitswelt, sowie eine andere medizinische Versorgung. Auf diesen Zug springen kommerzielle Anbieter auf und preisen alle möglichen Leistungen an, von (oft privat zu bezahlenden) Hormontherapien und Nahrungsergänzungsmitteln über Fitnesstrainer und Ernährungsberatung bis hin zum Menopausen-Coaching.
Doch was davon ist nun wissenschaftlich belegt und was sind falsche Versprechen? Die Diskussion um die beste Behandlung von Wechseljahresbeschwerden hat eine lange Geschichte. Im Jahr 2002 wurde die große „Women’s Health Initiative Study (WHI)“ in den USA abgebrochen, nachdem sich zeigte, dass eine langjährige Hormontherapie ernste Risiken wie Brustkrebs und Schlaganfall hat. Seitdem gilt die Empfehlung, eine Hormontherapie, wenn indiziert, nur so kurz und so niedrig dosiert wie möglich anzuwenden. Inzwischen werben prominente Stimmen dafür, solche angepassten Hormontherapien wieder häufiger einzusetzen. Gibt es dazu wirklich neue Erkenntnisse? Was brauchen Frauen in diesen Jahren – und was außer Hormonen kann helfen?
Der AKF will auf der Fachtagung zu einer breiten und multiprofessionellen Debatte zum Thema einladen. Dabei wird es um kulturhistorische und interkulturelle Perspektiven sowie psychosomatische Aspekte der Wechseljahre gehen, aber auch um Strategien der Pharmaindustrie und anderer kommerziell Interessierter. Diskutiert werden soll nicht zuletzt, welche gesellschaftlichen und politischen Veränderungen notwendig sind, um Frauen in dieser Zeit zu stärken.
Gefördert durch das Bundesgesundheitsministerium
Bitte nutzen Sie für die Übernachtung das für die Tagung reservierte Zimmerkontingent im Penta Hotel: 069-256699300 oder reservations.leipzig@pentahotels.com
(Stichwort AKF Fachtagung 2025)
Pressevertreter*innen, die sich für die Fachtagung akkreditieren möchten, wenden sich bitte an die Geschäftsstelle: buero@akf-info.de
Programm zum Download
Programm
Samstag, 1.11.2025
8.30 Uhr
Einlass
Registrierung bereits Freitag, 31.10.2025, 17-18.30 Uhr möglich.
9.00 Uhr
Begrüßung: Juliane Sim, Vorsitzende des AKF
Grußworte
9.30 Uhr
Die Menopause aus Sicht der evolutionären Anthropologie
Sylvia Kirchengast, Biologin, Wien
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Die Menopause, das irreversible Ende der weiblichen Reproduktionsfähigkeit, wird seit mehr als 150 Jahren als behandlungsbedürftige Pathologie interpretiert. Mit Einführung der Hormonersatztherapie in den 1960er Jahren erreichte die Medikalisierung der Menopause einen neuen Höhepunkt. Kann jedoch eine Lebensphase, die jede Frau durchläuft, die etwa das 50. Lebensjahr erreicht, per se eine „Krankheit“ sein? Aus Perspektive der Evolutionären Anthropologie stellt die Menopause einen natürlichen und vor allem positiv selektionierten Abschnitt der weiblichen Lebensgeschichte dar. Dies bedeutet jedoch nicht, dass mit der Menopause assoziierte gesundheitliche Probleme geleugnet werden. Im Gegenteil, deren Prävalenz und mögliche Ursachen stehen im Fokus der Forschung. Ziel ist es, die evolutionären Grundlagen der Menopause und mit der Menopause assoziierten pathologischen Zustände zu verstehen und letztendlich die menopausale Transition als Phase der biologischen und sozialen Veränderung und Übergang zum postreproduktiven Lebensabschnitt zu begreifen.
Ao. Prof.in Dr. rer. nat. Sylvia Kirchengast, Biologin und Kulturanthropologin an der Universität Wien in enger Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Human Life History mit besonderer Berücksichtigung der Reproduktionsbiologie der Frau
10.15 Uhr
Menopause als Schwellensituation – ein psychosomatischer Blick
Kerstin Weidner, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie, Dresden
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Aktuell erfahren die Wechseljahre der Frau eine erstaunliche mediale Beachtung, leider jedoch oft eine pathologisierende. Unangenehme Symptome wie zum Beispiel vegetative Beschwerden oder Depressivität werden unkritisch dieser Lebensphase zugeschrieben und Hormontherapie wird ubiquitär beworben. Sind es aber wirklich Hormone, die diese Lebensphase prägen, oder sind es weitere bio-psycho-soziale salutogenetische oder pathogene Einflüsse, zum Beispiel die Einstellung zum eigenen Körper, die Zufriedenheit mit der Kinderwunschrealisierung oder der Umgang mit (funktionellen) Symptomen bzw. einfach nur das Alter? Ärzt*innen, Psycholog*innen und andere Berufsgruppen sollten Symptome in dieser Lebensphase differenziert einordnen, Pathologisierung, Iatrogenisierung oder Stigmatisierung vermeiden und Selbstwirksamkeit der Frauen fördern.
Prof.in Dr. med. Kerstin Weidner ist Klinikdirektorin der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum C.G. Carus Dresden an der Medizinischen Fakultät Dresden und Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Sie hat verschiedene settingübergreifende Behandlungsprogramme (Ambulanz, Konsildienst, Tagesklinik, stationäre Versorgung) für verschiedene Patient*innengruppen entwickelt und etabliert (u. a. Mutter-Kind-Tagesklinik für Schwangere und Mütter mit postpartalen psychischen Störungen und ihre Kinder, Tagesklinik für Patient*innen mit Angst- und somatoformen Störungen, stationäre Behandlung von Patient*innen mit Essstörungen). Dabei existiert eine sehr enge Kooperation mit dem ambulanten Versorgungssystem. Die wissenschaftliche Arbeit in den Arbeitsgruppen richtet sich u. a. auf Risiko- und Resilienzfaktoren, Wirksamkeit von Interventionen und Einflussfaktoren auf Therapieeffekte.
Prof.in Weidner ist Autorin und Co-Autorin von zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten und engagiert in der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie sowie im Beirat der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe aktiv.
11.00 Uhr
Kaffeepause
11.30 Uhr
Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden: Was sagt die Evidenz?
Julia Bartley, gynäkologische Endokrinologin, Leipzig
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Die Women´s Health Initiative (WHI-Studie) ist die erste und bis heute größte Frauengesundheitsstudie. Sie hat unser Wissen und unsere Empfehlungen zur Hormontherapie in der Menopause von Grund auf geändert.
Was hat uns die WHI-Studie an neuer Evidenz gezeigt? Was hat uns die Evidenz davor und danach gezeigt? Was ist seitdem also an neuen Daten hinzugekommen? Wo liegen unsere Fehler im Umgang mit Evidenzdaten? Haben diese Fehler etwas mit unserer aktuellen Haltung zur Hormontherapie in den Wechseljahren zu tun? Wo fehlen uns Daten zur Hormontherapie? Und mal abgesehen von der Therapie: Welche Evidenzdaten haben wir zu den Wechseljahrsbeschwerden und deren Folgen? Diese und weitere spannende Fragen zu den Evidenzdaten sollen hier gemeinsam betrachtet und diskutiert werden.
PD Dr. Julia Bartley ist Reproduktionsmedizinerin und gynäkologische Endokrinologin an der Universität Leipzig. Sie forscht gemeinsam mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Leipzig und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung am Leipzig Reproductive Health Research Center dazu, wie sich eine Kinderwunschbehandlung auf die daran beteiligten Menschen auswirkt.
12.15 Uhr
Diagnosehäufigkeiten, Krankschreibungen und Verordnungen bei Frauen im Alter von 40-65 Jahren
Dagmar Hertle, Internistin, BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung, Wuppertal
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Aus Umfragen wie z. B. im Projekt „Menopause@work“ der Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin, werden hohe Raten an durch „Wechselsjahrsbeschwerden“ beeinträchtigten Frauen postuliert, aus denen hohe Arbeitsausfälle und hohe volkswirtschaftliche Verluste errechnet werden. Was liegt diesen Aussagen zugrunde? Lassen sich diese Ergebnisse aus den Abrechnungsdaten einer Krankenkasse bestätigen? Vorgestellt wird eine Analyse von BARMER-Daten der Jahre 2010-2023 zu den Diagnosen der Menopausen-Rating-Scale und zu Krankschreibungen und Hormontherapien bei BARMER-versicherten Frauen zwischen 40 und 65 Jahren.
Dr. Dagmar Hertle, Fachärztin für Innere Medizin, Zusatzbezeichnung Psychotherapie und Ärztliches Qualitätsmanagement, nach Tätigkeit im Krankenhaus und Niederlassung in hausärztlich-internistischer Praxis 2010 Wechsel in die Qualitätssicherung (BQS-Institut und IQTIG). Seit 2019 am BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung, bifg, tätig mit dem Schwerpunkt Frauengesundheit. Seit 1993 engagiert im AKF e. V., von 2014 bis 2017 als Vorsitzende.
12.45 Uhr
Mittagessen und Pause
14.00 Uhr
Die Debatte um die Hormontherapie: Ein Rückblick
Klaus Koch, Wissenschaftsjournalist, Brühl
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Experten sind nur so gut wie die Quellen, auf die sie sich stützen. Bis Anfang der 2000er Jahre waren sich die Meinungsbildner der Gynäkologie einig: Die Hormon(Ersatz)Therapie lindert nicht nur wirksam Beschwerden, sondern hält auch viele Folgen des Alterns auf – wenn Frauen ihr ab den Wechseljahren dauerhaft treu bleiben. Doch die Empfehlung pro Hormontherapie, der Ärztinnen, Ärzte und Frauen überall auf der Welt folgten, geriet Anfang der 2000er Jahre ins Wanken. Radikaler Bruch? Alles halb so schlimm? Auch für Medizinjournalismus keine einfache Phase.
Dr. rer. medic. Klaus Koch: Biologiestudium in Bonn und Köln, Abschluss 1989 Diplom-Biologe; 1990 Stipendium „Wissenschaftsjournalismus“ der Robert-Bosch-Stiftung, bis Ende 2005 freier Medizin- und Wissenschaftsjournalist (u. a. für Süddeutsche Zeitung, Deutsches Ärzteblatt) und Buchautor; 1997 Journalistenpreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung; 2001 „Medizin im Wort“ (Preis des Kollegiums der Medizinjournalisten); 2006 Leitender Redakteur in der Institutsleitung des IQWiG, 2007 Promotion zur Bewertung von Methoden der Krebsfrüherkennung an der Universität zu Köln; von 2009 bis 2013 Mitglied im erweiterten Vorstand des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V., von 2011 bis 2015 stellvertretender Sprecher, von 2015 bis 2017 Sprecher im Fachbereich Patienteninformation und -beteiligung des Netzwerks; seit Mai 2011 Leiter des Ressorts Gesundheitsinformation des IQWiG.
14.45 Uhr
Generationendialog: Erleben der Menopause im Wechsel der Zeit – natürliche Lebensphase versus Selbstoptimierung?
Maria Beckermann, Frauenärztin und Psychotherapeutin, Autorin, Köln
Miriam Yung Min Stein, Journalistin und Autorin sowie Mitinitiatorin der Kampagne „9 Millionen“, Berlin
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Dr. Maria Beckermann, Frauenärztin und Psychotherapeutin, 18 Jahre Mitarbeit in der Leitlinienkommission ‚Peri- und Postmenopause‘ als Delegierte der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Autorin von
Wechseljahre – was muss ich jetzt wissen, was passt zu mir?, AKF-Vorsitzende von 2008 bis 2014.
Statement von Miriam Yung Min Stein zur Menopause: Ist der Wert einer Frau immer noch an ihre Fruchtbarkeit gebunden? Bisher wurden weibliche Charaktere jenseits der 40 am liebsten als komödiantische Furien oder Apfelkuchen-backende Omas dargestellt. In der Literatur erzählen weibliche Charaktere im mittleren Alter vorwiegend vom Ende der Begehrlichkeit und Attraktivität. Auch im Arbeitsmarkt grassiert noch das Bild von der veränderungsresistenten Kollegin ab 50. Sogar die Medizin lehrt die Wechseljahre im Grundstudium nicht, selbst im Fachstudiengang Gynäkologie kommt das Thema bestenfalls mit einer Vorlesung vor. Geht es allerdings um Hormontherapie, sind starke Meinungen und Emotionen vorprogrammiert. Nun ist eine breite öffentliche Debatte um die Wechseljahre entbrannt. Magazine wie der DER SPIEGEL, Zeitungen wie Die Zeit, Frauenzeitungen von Brigitte bis Tina besprechen endlich vielschichtige Perspektiven zu dieser Lebensphase – durchaus kontrovers. Ich frage mich: Welche zeitgemäßen Frauenbilder kann man für die zweite Lebenshälfte entwickeln? Wie können nachhaltige Veränderungen für Frauen in dieser Lebensphase gelingen?
Miriam Yung Min Stein, Journalistin und Autorin von Die gereizte Frau. Was unsere Gesellschaft mit meinen Wechseljahren zu tun hat und Weise Frauen. Warum unsere Gesellschaft mehr weibliches Wissen braucht – eine Spurensuche sowie Mitinitiatorin der Kampagne „9 Millionen“.
15.45 Uhr
Kaffeepause
16.15 Uhr
Zusammenfassung des ersten Tages
17.00 Uhr
Zeit für Erholung
18.00 Uhr
Hunderttausendmütter zeigt: Mutter Anders – ein Hexenmonolog von Nanda Ben Chaabane.
Theater, das uns spüren lässt, warum wir kämpfen – für Sichtbarkeit, Anerkennung und Teilhabe.
Im Rahmen des Kampagnen-Netzwerktreffens, Anmeldung.
19.00 Uhr
Tagungsdinner zum Netzwerken und mit guten Gesprächen
Separat zu buchen!
Sonntag, 2.11.2025
10.00 Uhr
Begrüßung
10.15 Uhr
Frauen – Arbeit – Menopause: Betriebliches Gesundheitsmanagement als Chance
Silke Raab, Referatsleiterin für gleichstellungsorientierte Familienpolitik in der Abteilung Frauen, Gleichstellungs- und Familienpolitik beim DGB-Bundesvorstand, Berlin
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Was ist eigentlich eine wechseljahresfreundliche Arbeitskultur? Folgt sie der familienfreundlichen Unternehmenskultur? Und schließt daran die altersgerechte Arbeitskultur an?
Das betriebliche Gesundheitsmanagement funktioniert im besten Fall ganzheitlich und schließt alle Bereiche ein, die dafür maßgeblich sind, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer*innen zu erhalten. Es ruht auf drei Säulen, von denen zwei – der Arbeits- und Gesundheitsschutz und das betriebliche Eingliederungsmanagement – gesetzlich verpflichtend sind, während die betriebliche Gesundheitsförderung freiwillig, aber für das ganzheitliche Gesundheitsmanagement wesentlich ist. Ganzheitlich heißt auch, die Geschlechterperspektive zu berücksichtigen, damit betriebliches Gesundheitsmanagement für alle Beschäftigtengruppen wirksam umgesetzt werden kann mit dem Ziel, die Arbeit menschengerecht zu gestalten. Solange es in punkto Gender einen blinden Fleck aufweist, werden Erfordernisse und Handlungsmöglichkeiten für wirksamere Schutzmaßnahmen und für die passgenaue gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeitsbedingungen nicht erkannt – zum Nachteil von Frauen und Männern.
Silke Raab, Referatsleiterin für gleichstellungsorientierte Familienpolitik in der Abteilung Frauen, Gleichstellungs- und Familienpolitik beim DGB Bundesvorstand. Arbeitsschwerpunkte: Umverteilung von Sorgearbeit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Geschlechterperspektive im Arbeitsschutz. Mitglied und stellv. Vorsitzende des Ausschusses für Mutterschutz.
11.00 Uhr
Wie sieht die aktuelle Debatte aus journalistischer Perspektive aus?
Lisa Welzhofer, Journalistin, Stuttgart
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Hollywood-Schauspielerin Halle Berry deklamierte 2024 auf dem Hügel des Washingtoner Kapitols: „Ich bin in der Menopause, okay?“, ihre Kollegin Naomi Watts bringt gerade ein Buch dazu heraus. In Deutschland spricht Drehbuchautorin Anika Decker omnipräsent über ihren „Gehirnnebel“, und Lilly Becker vermeldet vor dem Einzug ins Dschungelcamp, sie habe keine Blutung mehr. Das ist nur ein kleiner Auszug aus den großen Menopausen-Monologen der vergangenen zwei Jahre. Anders gesagt: Wechseljahre, das ist „der heiße Scheiß“, über den alle reden: in Podcasts und Gesprächsreihen, Arte-Dokus und Ratgebern. Auf Instagram, Tiktok und Bühnen. Und auch die klassischen Tageszeitungen machen mit. Die Menopause, so scheint es, ist vom Tabu zum öffentlichen Trendthema geworden.
Aber wie kam es zu diesem medialen Siegeszug der Menopause, der neben den Bekenntnissen prominenter Frauen auch eine breite fachliche Berichterstattung umfasst? Und was bedeutet er? Ist das die endgültige Befreiung der Frau von allen Schamgrenzen und patriarchalen Zuschreibungen? Darf sie nun aufgeklärt und selbstbestimmt altern? Oder wird der Frauenkörper einmal mehr zum Marktplatz ökonomischer Interessen, auf dem sich nun Achtsamkeits-, Kosmetik- und Ratgeberindustrie tummeln?
Um diese Fragen soll es im Beitrag von Lisa Welzhofer gehen.
Lisa Welzhofer, Sozialwissenschaftlerin, beschäftigt sich als Redakteurin der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten seit vielen Jahren mit Familien-, Gesellschafts- und Sozialpolitik – vor allem mit der Frage, wie sich die großen Themen der Zeit im Leben der Menschen von nebenan spiegeln.
11.45 Uhr
Kaffeepause
12.15 Uhr
Podiumsdiskussion: Alles Menopause oder was? Brauchen wir eine nationale Menopausen-Strategie?
- Paula Piechotta, Fachärztin für Radiologie, MdB (Bündnis 90/die Grünen), Mitglied im Haushaltsausschuss und stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss, Leipzig
- Christine Enenkel, Stellvertretende Vorsitzende der Frauen Union Sachsen
- Britta Scholten, Wechseljahrs-Beraterin bei Palais F*luxx, Gründungsmitglied des Deutschen Verbands für Wechseljahreberatung e. V. und Vertretung von Palais F*luxx bei der Initiative „Wir sind 9 Millionen“, Berlin
- Silke Raab, Referatsleiterin für gleichstellungsorientierte Familienpolitik in der Abteilung Frauen, Gleichstellungs- und Familienpolitik beim DGB-Bundesvorstand, Berlin
- Silke Koppermann, Gynäkologin, stellvertretende Vorsitzende des AKF e. V., Hamburg
Moderation
Anne Dölemeyer, Politikwissenschaftlerin, Moderatorin und Mediatorin, Leipzig
13.30 Uhr
Zusammenfassung und Abschluss
14.00 Uhr
Ende der Tagung und Imbiss
Tagungsmoderation
Mitglieder der Vorbereitungsgruppe: Iris Hahn, Silke Koppermann, Marianne Kriszio, Sonja Siegert, Juliane Sim
Am 31.10.2025, 19.00 Uhr lädt der AKF zur Mitgliederversammlung in Präsenz ein.
Anmeldung per E-Mail unter buero@akf-info.de.
Laut AKF-Satzung ist es möglich, Ihr Stimmrecht zu übertragen, wenn Sie nicht teilnehmen können. § 9 – Mitgliederversammlung: … Das Stimmrecht in der Mitgliederversammlung kann auch durch ein mit schriftlicher Vollmacht versehenes anderes Mitglied ausgeübt werden. Jedes Mitglied kann höchstens ein weiteres Mitglied vertreten. …