Newsletter 3/2022

Newsletter 3/2022

Aus dem Arbeitskreis Frauengesundheit e.V.

Zuerst möchten wir unsere neue Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle vorstellen: Seit 15.5.2022 unterstützt Rebecca Augstein den Arbeitskreis Frauengesundheit. Sie bringt einen B.A. in Politikwissenschaft, ein großes Interesse an Frauengesundheit und intersektionalem Feminismus, viel Erfahrung in Social Media sowie im Büromanagement mit.

Mit der Unterstützung ihrer Vorgängerin, Sophie Gnap, hat sie sich bereits in ihr Tätigkeitsfeld eingearbeitet. Wir freuen uns sehr, mit ihr eine kompetente und engagierte neue Mitarbeiterin zu haben! Und bedanken uns nochmals ganz herzlich bei Sophie Gnap für ihre hervorragende Unterstützung in den letzten Jahren.
Die Geschäftsstelle ist montags bis freitags von 10- 12 Uhr erreichbar. Sie können uns jetzt auch mobil erreichen. Kontaktmöglichkeiten finden Sie auf unserer Homepage.

Kommende Veranstaltungen

Vom 4.11. bis 6.11.2022 wollen wir uns zu unserer Jahrestagung und Mitgliederversammlung treffen. Erst vor wenigen Tagen erfuhren wir, dass der Saal des Deutschen Hygiene-Museums Dresden wegen Baumaßnahmen nicht wie geplant zur Verfügung steht. Wir suchen gerade einen neuen Veranstaltungsort und informieren Sie, sobald dieser feststeht.

Zu folgenden Themen planen wir im Rahmen der Jahrestagung drei Fachtage in hybrider Form:

• Freitag, 4.11.2022: Fachtag Nationales Gesundheitsziel Gesundheit rund um die Geburt mit konkreten Fragen zur Umsetzung der Kooperation zwischen den beteiligten Berufsgruppen

• Samstag, 5.11.2022: Fachtag Was macht eine gute Schwangerenvorsorge aus?

• Sonntag, 6.11.2022: Fachtag Schwangerschaftsabbruch und § 218 

Weitere Informationen folgen.

MEZIS – Mein Essen zahl’ ich selbst e. V., Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte: Markt.Macht.Daten – Kann Medizin noch Mensch? Jubiläumsfeier 15 Jahre MEZIS, u. a. mit einem Workshop von Ingrid Mühlhauser: Frauengesundheit braucht weniger Geschäft, weniger Herrschaft, mehr soziale Gerechtigkeit. 24.-26.6.2022, Bonn.

Aktivitäten

Fachgruppe der Frauenärztinnen. Sehr zur Freude aller Teilnehmerinnen konnte die Arbeitstagung Frauenheilkunde in Zeiten der Funktionalität – Digitalisierung als Chance und als Gefahr in Anwesenheit stattfinden. Die Vorträge zu künstlicher Intelligenz, Digitalisierung und Gesundheits-Apps aus feministischer Sicht, Risiken und Nebenwirkungen der Digitalisierung von Gesundheitsdaten sowie digitaler Kommunikation in der Frauenheilkunde waren sehr informativ und wurden lebhaft diskutiert. Kleingruppen diskutierten ausführlich Möglichkeiten, wie wir in der Frauenärztinnenpraxis mit den veränderten Bedingungen umgehen können. Jana Maeffert berichtete über Online-Beratungen zur Behandlung mit Mifepriston. Insgesamt war die Tagung gut besucht und ein voller Erfolg. Danke nochmals an die Vorbereitungsgruppe. Das nächste Gyn-Online-Treffen findet am 27.8.2022 statt, das Programm wird gerade zusammengestellt. Die nächste Arbeitstagung wird zu Macht und Diversität in der Frauenheilkunde und Gesellschaft stattfinden: 12.-15.05.2023 in Hofgeismar. Weitere Informationen: Katia Horstmann 

Ingrid Mühlhauser: Mammographie-Screening Update, Stand März 2022. Neue Evaluationsergebnisse liegen vor. Eine Ausdehnung der Altersgrenzen wird diskutiert (21.3.2022).

Alicia Baier von Doctors for Choice und Beirätin des Arbeitskreises Frauengesundheit setzte sich in der Sendung Markus Lanz, ZDF, für einen offeneren Umgang mit dem Thema Schwangerschaftsabbrüche ein und legte dar, warum sie eine Reform des Abtreibungsrechts fordert. Video verfügbar bis 25.05.2023 (25.5.2022).

Silke Schwarz nahm für den AKF an dem Workshop zum Thema Femizide im Gesundheitswesen verhindern des europäischen FEM-UnitED-Projekts unter Leitung von Monika Schröttle teil. Das Projekt hat zum Ziel, eine multidisziplinäre und interinstitutionelle Zusammenarbeit zu stärken und durch politischen und gesellschaftlichen Wandel Femizide zu beenden (20.5.2022).

Vom 9.5. bis 30.5.2022 wurde die Ausstellung „Unmöglich diesen Schrecken aufzuhalten“ Die medizinische Versorgung durch Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück in der Medizinischen Universität Hannover gezeigt. Projektträger sind der Arbeitskreis Frauengesundheit und die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Fürstenberg.

Der Deutsche Hebammenverband, der Arbeitskreis Frauengesundheit, Mother Hood, die Bundesarbeitsgemeinschaft Kommunaler Frauen, Berufs- und Gleichstellungsbeauftragten, der Hebammenverband Niedersachsen im Deutschen Hebammenverband und der Deutsche Frauenrat gründeten in Berlin das Bündnis Gute Geburt. Respektvoll. Wertschätzend. Sicher. Das Ziel des Bündnisses ist es, sich in der Öffentlichkeit für einen Wandel der Geburtshilfe einzusetzen. Ziele und Maßnahmen sind dargelegt im Nationalen Gesundheitsziel Gesundheit rund um die Geburt, dem Strategiepapier des Runden Tisches Elternwerden beim Arbeitskreis Frauengesundheit e.V. zum Nationalen #Geburtshilfegipfel, den 12 Visionen des Zukunftsforums Geburtshilfe und den Forderungen von Mother Hood. Weitere Bündnispartner*innen werden gesucht. Das Bündnis stellte sich bei der Diakonie Deutschland vor und fand dort positive Resonanz (31.5.2022).

Der Arbeitskreis Frauengesundheit erstellte im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen, und Jugend (BMFSFJ) den Bericht: Gewalt unter der Geburt – wie werden Betroffene und die Öffentlichkeit dazu sinnvoll informiert? Der Bericht basiert auf den Gutachten von acht Expertinnen. Sie erörtern ausführlich Möglichkeiten und Wege, Frauen und Angehörige über das Thema Gewalt unter der Geburt sinnvoll zu informieren. Schwerpunkte liegen im Bereich der Information der besonderen Zielgruppen wie Migrantinnen und Flüchtlinge, Bildungsferne sowie Väter. Das BMFSFJ gab den Bericht zur Veröffentlichung frei (15.06.22). Die Veröffentlichung der Gutachten folgt.

Der Arbeitskreis Frauengesundheit brachte, vertreten durch Dagmar Hertle und Juliane Beck, für den Alternativbericht zur UN-Frauenrechtskonvention CEDAW maßgebliche Beiträge zu den Themen Gendermedizin und -forschung, reproduktive Gesundheit (§ 218 abschaffen), Gesundheit rund um die Geburt sowie Klima und Frauengesundheit ein. Die Übergabe durch CEDAW an die Bundesregierung ist für den Herbst 2022 geplant.

In einem Anschreiben forderte der Arbeitskreis Frauengesundheit das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf, in die Arbeitspläne 2022 Arbeitsaufträge für die dringend erforderliche Reform der Versorgung rund um die Geburt aufzunehmen. Im Koalitionsvertrag waren die Umsetzung eines Aktionsplans für das Nationale Gesundheitsziel Gesundheit rund um die Geburt, die Evaluation von Fehlanreizen zulasten von Spontangeburten und die Verbesserung der ambulanten und stationären Hebammenversorgung vereinbart worden (10.6.2022).

Zusammen mit bisher über 70 internationalen und nationalen Organisationen fordert der Arbeitskreis Frauengesundheit in einem Aufruf des Center for Reproductive Rights zum Handeln auf, um den Zugang und das Recht zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen in Europa zu schützen, Protecting Abortion Access in Europa. A Call to Action. In Einklang mit der Leitlinie der Weltgesundheitsorganisation zur Versorgung mit Schwangerschaftsabbrüchen wird die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, Abschaffung einer verpflichtenden Beratung und Wartezeit, und das Ende von bürokratischen Hürden gefordert. Anlass war die Entscheidung des Obersten Gerichts der USA, das Recht von Frauen abzuerkennen, Schwangerschaftsabbrüche vornehmen zu lassen (30.6.2022).

Eine von uns… aus unseren Mitgliedsorganisationen

Feministischer Verein zur Förderung von Frauen*gesundheit und ganzheitlicher Heilkunde, Lachesis e.V.: Kommentare zum Frauengesundheitsbericht 2020. Sigrid Schellhaas: Mädchengesundheit (21.4.2022). Heike Brunner: Frauengesundheit im europäischen Vergleich (21.4.2022).

Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine und Hintergrundinfos

Deutscher Frauenrat: Neustart für ukrainische Frauen in Deutschland ermöglichen (13.4.2022).

pro familia: Kurzinfo zum Schwangerschaftsabbruch. Faltblatt auf Ukrainisch. Damit liegt es nun in 17 Sprachen vor. Bestellungen und Download (5/2022).

Informationen zur Covid-19-Pandemie und ihren Folgen für die Gesundheit von Frauen

Robert Koch-Institut: COVID 19 und Impfen. Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) (7.6.2022).

Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) et al.: S2k-Leitlinie zu SARS-CoV-2 in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (3/2022).

Witte, Julian; Zeitler, Alena; Hasemann, Lena: Psychische Erkrankungen. Ergebnisse des DAK-Kinder- und Jugendreports 2022. Krankenhausversorgung von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie. Datenbasis: 2019 bis 2021. Für den Report wurden anonymisierte Abrechnungsdaten von rund 800.000 Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren (5,7 % aller Kinder und Jugendlichen in der Bundesrepublik) untersucht. Die Daten zeigen, dass vor allem Mädchen im späten Teenageralter massiv unter den Auswirkungen der Pandemie leiden (18.5.2022).

Gesundheitsinformation und Patientinnenberatung

Gemeinsamer Bundesausschuss: Antworten auf häufig gestellte Fragen zum NIPT (Nicht-invasiver Pränataltest) auf Trisomien. Untersuchungen und Beratungen in der Schwangerenvorsorge. FAQs zur Versicherteninformation: Bluttest auf Trisomien. Der nicht invasive Pränataltest (NIPT) auf Trisomie 13, 18 und 21 (2.5.2022).

patienteninformation.de: Antibiotika, Gesundheits-Informationen. Information in Leichter Sprache und Gesundheitsinformationen in Leichter Sprache (3/2022).

IQWiG: Rauchstopp. Alles Wichtige zur Entwöhnung (6.4.2022).

IQWiG: Prämenstruelles Syndrom (6.4.2022).

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): Brustimplantate aus Silikon: Allgemeine Hinweise und Risiken, mit Informationen für Frauen vor und nach einer Entscheidung für Brustimplantate (8.4.2022).

medwatch: Unabhängige Patientenberatung (UPD): Die Reform lässt auf sich warten (20.5.2022).

Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) in Zusammenarbeit mit dem Frauengesundheitszentrum, Graz: Gute Gesundheitsinformationen erstellen. Ein Leitfaden zur Beteiligung von Nutzer:innen. Der Leitfaden enthält Tipps und Anregungen, wie eine relevante und ansprechende Gesundheitsinformation unter Beteiligung von Nutzer*innen gestaltet werden kann, und gibt anhand von österreichischen und internationalen Projekten Einblicke in die Praxis (2/2022).

Verhütungsspiralen des Herstellers Eurogine. 
Frauen sind trotz Warnmeldungen unzureichend informiert. Beim österreichischen Verbraucherschutzverein (VSV) haben sich rund 1400 Frauen gemeldet, die bei Anwendung der Verhütungsspirale des spanischen Herstellers Eurogine Schaden erlitten haben. Infolge fehlerhafter Materialzusammensetzung brachen bei zahlreichen Spiralen die Seitenarme und verblieben oft bis zur operativen Entfernung im Körper der Frauen. Sorgen um mögliche gesundheitliche Folgeschäden, schmerzhafte Entfernungsversuche, kostspielige Operationen und teilweise auch ungewollte Schwangerschaften waren die Folge. Der VSV begleitet inzwischen rund 20 Schadenersatzprozesse. Erste Urteile, die betroffenen Frauen Schadenersatz zusprechen, liegen bereits vor. Hunderte weitere Klagen sind in Vorbereitung (10.6.2022).

ZDF: Kaputte Spirale: Frauen wurden 2 Jahre nicht informiert. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) nimmt an, in Deutschland seien auch zehntausende Frauen betroffen. Video, 16 Minuten (2.2.2022).

Warnmeldungen von Eurogine (25.9.2019) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): Brüche der Seitenarme bei Intrauterinpessaren (IUP)  (20.12.2019) sowie dem österreichischen Bundesinstitut für Sicherheit im Gesundheitswesen: Mögliche Gefährdung durch Verhütungsspiralen des Herstellers Eurogine S.L. (28.9.2020).

Verein für Konsumenteninformation (vki): Verhütungsspirale gebrochen: Hersteller Eurogine zu Schadenersatz verurteilt (18.2.2022).

Verbraucherschutzverein: Informationen zu Eurogine, Zeitleiste und Verbraucherschutzklage in Österreich (18.2.2022).

Reproduktive Gesundheit

Deutscher Bundestag: Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche gestrichen. Ärzt*innen können künftig über Möglichkeiten zum Abbruch einer Schwangerschaft ausführlich informieren, ohne mit einer strafrechtlichen Verfolgung rechnen zu müssen. Der Bundestag billigte am mit den Stimmen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Linksfraktion die Streichung des § 219a im Strafgesetzbuch. Außerdem sollen Ärztinnen und Ärzte, die bereits auf Grundlage von Paragraf 219a StGB verurteilt wurden, rehabilitiert werden. Durch eine neue Regelung im Einführungsgesetz zum Strafgesetzbuch werden alle strafgerichtlichen Urteile wegen Paragraf 219a StGB, die nach dem 3. Oktober 1990 ergangen sind, aufgehoben und die laufenden Verfahren eingestellt (24.6.2022). Wir gemeinsam haben es geschafft! AKF-Stellungnahme folgt.

Deutsches Ärzteblatt: Medizinstudium. Unzureichende Ausbildung über Schwangerschaftsabbrüche (28.4.2022).

Der Deutsche Ärztetag in Bremen sprach sich mit großer Mehrheit für die Streichung des §219 aus und revidierte damit seine bisherige Beschlusslage, S. 27 (27.5.2022).

Europäisches Parlament: Right to safe and legal abortion must be safeguarded, MEPs demand. Das Europäische Parlament sprach sich dafür aus, dass die US-amerikanische Regierung den Zugang zu sicherem und legalem Schwangerschaftsabbruch gewährleisten solle. Die oberstgerichtliche Regelung Roe vs Wade solle das Oberste Gericht aufrechterhalten. Alle EU-Länder sollten den Schwangerschaftsabbruch legalisieren. Die Mitglieder des Europäischen Parlamentes verurteilen den Rückgang der reproduktiven Gesundheit und Rechte weltweit, inklusive der USA und mancher europäischer Länder, und verlangen einen sicheren Zugang zum Schwangerschaftsabbruch (9.6.2022).

Digitales Deutsches Frauenarchiv: § 218 und die Frauenbewegung. Akteurinnen, Debatten, Kämpfe. Wie ein roter Faden zieht sich der Kampf gegen den § 218 durch die Frauenbewegungsgeschichte. Das Dossier begleitet durch unterschiedliche Zeiten und politische Systeme, stellt Akteurinnen und Argumente vor und führt durch verwobene Debatten zu der Frage: Sind 150 Jahre Widerstand nicht genug? (2022).

Helen Lewis: The Abortion Debate Is Suddenly About ‘People’, Not ‘Women’. What progressives lose when they won’t name the group most affected by abortion bans. The Atlantic (14.5.2022).

Heinrich-Böll-Stiftung, Gunda Werner Institut: Reproduktionstechnologien: Zwischen emanzipatorischem Potenzial, Selektion und Ausbeutung. Fact Sheet (4/2022).

Gen-ethisches Netzwerk: Pränataler Test auf das Down-Syndrom. Erfahrungen aus der Schwangerschaftsberatung. Gespräch mit Marina Mohr über ihre praktische Arbeit zu Pränataldiagnostik bei CARA, einer Schwangeren-Beratungsstelle in Bremen. Podcast, 48 Minuten (5.4.2022).

Statistisches Bundesamt: Ein Drittel aller Geburten im Jahr 2020 durch Kaiserschnitt. Die Kaiserschnittrate lag bundesweit bei 29,7 %. Gegenüber dem Jahr 2019 (29,6 %) lag sie nahezu gleich. Über die letzten 30 Jahre betrachtet verdoppelte sich der Anteil dieser operativen Eingriffe fast. Im Jahr 1991 brachten 15,3 % der Frauen ihr Kind mit einer Sectio caesarea auf die Welt. In Deutschland gibt es große regionale Unterschiede. Am höchsten war der Anteil der Entbindungen per Kaiserschnitt in Schleswig-Holstein (33,3 %). Es folgte Sachsen-Anhalt mit 32,3 %. Berlin (25,6 %) hatte hingegen die niedrigste Kaiserschnittrate, gefolgt von Sachsen (26,6 %) (26.4.2022).

Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen: Newsletter Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt. Er richtet sich an Personen, die im beruflichen Kontext oder aus Elternsicht an den Themen Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und erstes Jahr nach der Geburt sowie den Lebenswelten und Rahmenbedingungen rund um die Geburt interessiert sind.

Deutscher Hebammenverband: Welthebammentag 2022. Überfüllte Kreißsäle, überlastete Hebammen und immer weniger Geburtsstationen: Der Deutsche Hebammenverband (DHV) drängt auf schnelle Reformen. Pressematerialien und Hintergrundinformationen (5.5.2022).

Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik: NIPT auf Trisomien als Kassenleistung: selbstbestimmte Entscheidung oder gesellschaftlich erwünschte Selektion?! Jahrestagung, 23.-25.9.2022, BBZ Clara Sahlberg, Berlin-Wannsee.

Stadt Wien: Sexualität bei chronischen Erkrankungen. Wiener Gesundheitsberichterstattung, Autorin: Monika Szelag. Expert*innen aus Medizin, Psychologie, Psychotherapie und Pflege geben in Interviews Einblicke in ihren Arbeitsalltag und berichten von ihren Erfahrungen in der Praxis. Zur Förderung der Patient*innenpartizipation wurden außerdem Wiener Selbsthilfegruppen miteinbezogen (4/2022).

Mangler, Mandy; Heise, Kathrin et al. (2022): Mehr als nur ein „Knöpfchen“ – der gynäkologische Blick auf die Klitoris. Der Gynäkologe 55, 139-147.

Pflege

Unser AKF-Mitglied, Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Gabriele Meyer, ist die diesjährige Preisträgerin der Michael Berger-Gedächtnis-Vorlesung an der Universität Düsseldorf. Sie erinnert an Michael Berger, den Mitbegründer der deutschen evidenzbasierten Medizin und steten Fürsprecher einer aktiven Involvierung der Patient*in in ihre Krankheitsbewältigung. Der Titel der Vorlesung von Gabriele Mayer ist: Corona-Pandemie: Systemversagen aus Sicht der Pflegewissenschaft, Freitag, 15.7.2022, 16 Uhr. Gabriele Meyer ist seit 2013 Direktorin des Instituts für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (IPWG) an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität (MLU) Halle-Wittenberg und hat dort eine W3-Professur inne. Sie weist zahlreiche inner- und außeruniversitäre wissenschaftliche Aktivitäten auf, unter anderem ist sie Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Einer der wissenschaftlichen Schwerpunkte von Gabriele Meyer liegt in der klinischen und epidemiologischen Forschung zu Fragestellungen des höheren Lebensalters.

Gesundheit und Gesellschaft

Kathrin Gießelmann: Rassismus im Gesundheitswesen: Kein Einzelfall. Deutsches Ärzteblatt (5/2022).

Kein Topjob für Pharmalobbyistin: Die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) stoppte die geplante Neubesetzung der Leitung der Medizinmarktaufsicht mit der Pharmalobbyistin Helga Tieben. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac koordinierte die erfolgreiche Kampagne eines breiten politischen Protestes (2.4.2022).

Deutscher Ärztinnenbund: Dokumentation Medical Women On Top. Wie viele Frauen gestalten die Universitätsmedizin in Deutschland an maßgeblicher Stelle – etwa als Klinikdirektorin? In welchen Fächern ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen besonders gering? Solche Fragen beantwortet diese Evaluationsstudie aller 38 deutschen staatlichen Universitätskliniken (2022).

AOK: Wer sitzt wo? Köpfe der Gesundheitspolitik 2022. Mitglieder des Gesundheitsausschusses und deren Büros, Kontaktdaten von Verbänden, Behörden und Institutionen sowie Journalistinnen und Journalisten, die über Gesundheitspolitik berichten. Leider ohne NGO-Adressen (21.3.2022).

UN Women: Klima und Gender. Gleichstellung jetzt. Für eine nachhaltige Zukunft ; Geschlechtergerechte Bewältigung von Klimakatastrophen (März 2022).

Frauenservice Wien: Klima & Geschlecht. Warum Klimapolitik gender-relevant ist. Publikationsreihe Frauen.Wissen. Wien (10/2020).

Internationale Frauengesundheit

TAZ: US-Gericht zu Schwangerschaftsabbrüchen. Ende der Abtreibungsfreiheit. Nach 50 Jahren haben die USA das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche quasi abgeschafft. Der Protest gegen die Entscheidung folgte sofort (24.6.2022). AKF-Stellungnahme folgt.

Deutsche Welle: Warum die USA wieder über Abtreibung streiten. Kippt das Oberste Gericht ein gut 50 Jahre altes Grundsatzurteil zu Schwangerschaftsabbrüchen? Ein vorab geleakter Urteilsentwurf deutet darauf hin. Fragen und Antworten zum Streitthema Abtreibung in den USA (3.5.2022).

Jessica Bruder: The Future of Abortion in a Post-Roe America. Inside the covert network preparing to circumvent restrictions. The Atlantic (5.4.2022). Podcast dazu: The reporter Jessica Bruder speaks with activists prepared to take abortion into their own hands. The resurgence of the Abortion Underground  (22.4.2022). Hintergrundinfo zu „Knowing there are options …“: die Del-Em-Methode zur menstruellen Extraktion.

Anna Kheyfets, Brenna Miller, Ndidiamaka Amutah-Onukagha: Implications for racial inequities in maternal health if Roe v Wade is lost. Comment. The Lancet (2.6.2022).

Abigail RA Aiken, Ushma D Upadhyay: The future of medication abortion in a post-Roe world. Opinion. British Medical Journal 2022; 377:o1393 (2.6.2022).

Diana Foster Greene: The Court is ignoring science. Science 76, 6595 (16.5.2022).

Deutsche Welle: Kolumbien legalisiert Abtreibungen. In Kolumbien erlaubte das Verfassungsgericht jetzt Abtreibungen (22.2.2022).

Health Policy Watch: Kenias Oberstes Gericht bestätigt Frauen Zugang zur Abtreibung (4.4.2022).

Center for Reproductive Laws: The World‘s Abortion Laws. Record of the legal status of abortion across the Globe (laufend aktualisiert).

World Health Organization: Global Abortion Policies Database. Eine interaktive Online-Datenbank mit Informationen zu weltweiten Gesetzen, Politiken und Gesundheitsversorgung im Zusammenhang mit Schwangerschaftsabbrüchen (laufend aktualisiert).

United Nations Population Fund (UNFPA): 2022 State of the World Population Report. Seeing the Unseen. The case for action in the neglected crisis of unintended pregnancy. Fast 50% aller Schwangerschaften sind unbeabsichtigt. Dies nicht wahrzunehmen, ist eine “public health emergency“.

The American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG): Guide to Language and Abortion. This guide is designed to help inform language choice for those writing about reproductive health to use language that is medically appropriate, clinically accurate, and without bias (3/2022).

Die Turnaway-Studie ist eine prospektive Langzeitstudie der University of California San Francisco, Advancing New Studies in Reproductive Health (ANSIRH), zu den Auswirkungen von ungewollten Schwangerschaften auf das Leben von Frauen.Über 10 Jahre untersuchten Diana Foster Greene und ihre Kolleg*innen die Erfahrungen von Frauen, die eine Abtreibung erhielten oder denen eine Abtreibung verweigert wurde, weil das der Grundsatz eines Krankenhauses war oder die Schwangerschaft einer Frau zu weit fortgeschritten war (2022).

Gegen Gewalt gegen Frauen

Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt e. V.: Versorgungslücken schließen – medizinische Behandlung nach Vergewaltigung sicherstellen. Forderungspapier, unterstützt von 22 Organisationen, u. a. dem Arbeitskreis Frauengesundheit (5/2022).

ARD. Tagesschau: Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes. 17.700 Kinder Opfer sexualisierter Gewalt. In Deutschland sind vergangenes Jahr durchschnittlich 49 Minderjährige Opfer sexualisierter Gewalt geworden – pro Tag. Zudem erfasste die Polizei deutlich mehr Darstellungen von Kindesmissbrauch (30.5.2022).

Schwerpunktheft zum Thema Häusliche Gewalt und Folgerungen für die Psychotherapie sowie psychosoziale Beratung der Zeitschrift Verhaltenstherapie & Psychosoziale Praxis, dgvt-Verlag, 1/2022, u. a. Beitrag von Silke Schwarz: Gewalt in heterosexuellen Beziehungen – Theoretische Verortungen und Defizite in der psychotherapeutischen Versorgung.

Schwerpunktheft Häusliche Gewalt der Zeitschrift Trauma – Zeitschrift für Psychotraumatologie und ihre Anwendungen, Asanger-Verlag, 20, 2022, Heft 1, u. a. mit Silke Schwarz: Die gesundheitlichen Auswirkungen von häuslicher Gewalt für Frauen.

Wenn Sie Informationen mit den Kolleg*innen im Arbeitskreis Frauengesundheit und den Empfänger*innen dieses Newsletters teilen möchten, so senden bitte Sie Ihre Information an Sylvia Groth.

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