Sexuelle Selbstbestimmung
Frauengesundheitspolitische Forderung des Arbeitskreises Frauengesundheit e.V.
Der Arbeitskreis Frauengesundheit e.V. tritt für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen ein, gerade bei Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch. Der Arbeitskreis Frauengesundheit fordert, die Paragrafen 218 und 219a des Strafgesetzbuchs abzuschaffen. Der Schwangerschaftsabbruch ist kriminalisiert. Aus diesem Grund wird er stigmatisiert. Das schadet der Gesundheit von Frauen und verletzt ihre sexuellen und reproduktiven Rechte.
Einstieg ins Thema Schwangerschaftsabbruch
Podcast vom Kongress Armut und Gesundheit 2020: Im Fokus: § 218 und § 219a
Aktuelles
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- Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlicht Leitlinie zur Versorgung mit Schwangerschaftsabbrüchen – Abortion care guideline (9.3.2022)
- Stellungnahme des Arbeitskreises Frauengesundheit e.V. zum Referentenentwurf des Bundesministeriums der Justiz Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetzbuches – Aufhebung des Verbots der Werbung für den Schwangerschaftsabbruch (§ 219a StGB) vom 16.02.2022
- Am 29.11. 2021 hat auch der Nottulner Frauenarzt Detlef Merchel Verfassungsbeschwerde gegen seine Verurteilung aufgrund § 219a eingelegt. Damit ist er neben Kristina Hänel und Dr. Bettina Gaber der dritte, der vor das BVG zieht.
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Informationen für Frauen, die ungewollt schwanger sind:
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- Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag die Abschaffung des §219a angekündigt. Die Möglichkeiten einer Regulierung des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafgesetzes sollen geprüft, Gehsteigbelästigungen von Abtreibungsgegnern Maßnahmen entgegengesetzt, Versorgungssicherheit hergestellt und die Ausbildung der Mediziner*innen zum Thema Schwangerschaftsabbruch verbessert werden. Hoffen wir darauf, dass diese Vorhaben alle realisiert werden!
- Misoprostol steht seit 2009 auf der Liste der „essentiellen Medikamente“ der WHO. Ursprünglich ist es ein Medikament, das für Magenbeschwerden zugelassen wurde. Es wird allerdings für viele Indikationen in der Frauenheilkunde benötigt, u.a. auch für Schwangerschaftsabbrüche. Probleme gab es beim unsachgemässen Einsatz zur Geburtseinleitung. Das Gesundheitsministerium hat daraufhin im April 2021 einen Importstopp zu dem kostengünstigen Medikament Cytotec° (Misoprostol) eingeführt. Alle massgeblichen gynäkologischen Fachgesellschaften erhoben Einspruch Offener-Brief-Cytotec_final.pdf (doctorsforchoice.de), der allerdings erfolglos blieb. Anfang November forderten die Delegierten des 125. Deutsche Ärztetags die neue Bundesregierung auf das Medikament wieder zugänglich zu machen. Medikamentöse Schwangerschaftsabbrüche: Gesicherte Versorgung… (aerzteblatt.de). Zeitgleich formulierte das auch doctors for choice Flyer: Zugangsbeschränkungen für Cytotec® aufheben! — Doctors for Choice Germany. Es bleibt abzuwarten, ob sich die neue Bundesregierung mit mehr Sachverstand für die Lösung des Problems einsetzt.
- Mai Thi Nguyen-Kim befasst sich in ihrer ZDF-Wissenschaftsshow MaithinkX mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch. Sie erklärt unter anderem, wie ein medikamentöser und operativer Abbruch durchgeführt werden, und beschäftigt sich mit der Studienlage zu möglichen Folgen eines Abbruchs. Auch die AKF-Mitgliedsorganisation Doctors for Choice wird zitiert. 7.11.2021
- Gesetzliche Grundlagen, Beratung und Methoden des Schwangerschaftsabbruchs
- Die Frau im Schwangerschaftskonflikt: Will ich das Kind? Schwangerschaftskonflikt
- Pro Familia: 8 Fakten zum Schwangerschaftsabbruch in Deutschland
Schwangerschaftsabbruch in Kürze. Zahlen und Hintergründe - Wo werden Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt?
Nach dem reformierten § 219a dürfen Ärztinnen und Ärzte auf ihren Webseiten ausschliesslich darüber informieren, dass sie Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Welche Methoden sie verwenden, dürfen die ÄrztInnen nicht anführen. Das können Frauen auf den im Juli 2019 erstmals veröffentlichten und jeden Monat aktualisierten Listen der Bundesärztekammer und der Bundeszentrale für gesundheitlicher Aufklärung ersehen. Diese Listen sind sehr lückenhaft, es fehlen Informationen zur Schwangerschaftswoche, Narkose, Verfahren. Sehr unvollständig sind die Adressen, nur 28 % von ca. 1200 (Stand: 8/20) sind angeführt. Der AKF hat hierzu Stellung genommen. - Ärztinnen und Ärzte in Berlin, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen (berlin.de)
- Ärzte und Ärztinnen in Hamburg, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen (hamburg.de)
- Women on Web: Ich brauche eine medikamentöse Abtreibung
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